+++Mädchen sprengten sich in die Luft+++30 Menschen brauchen ärztliche Hilfe Christenverfolgung in Nigeria: Neusser helfen Opfern in akuter Lebensgefahr

Neuss/Madagali · In der nigerianischen Stadt Madagali haben sich zwei Mädchen in die Luft gesprengt. Mindestens 30 Menschen wurden dabei getötet, 57 weitere sind laut Berichten des Militärs verletzt worden. Viele schweben noch in Lebensgefahr, Operationen sind dringend notwendig, doch es scheitert an den finanziellen Mitteln.

 In Nigeria herrscht bittere Armut. Seit Jahren ist das Land von Terror geplagt. Neusser wollen helfen.

In Nigeria herrscht bittere Armut. Seit Jahren ist das Land von Terror geplagt. Neusser wollen helfen.

Foto: Detlev Beutler/pixelio.de

Eine Neusser Gruppe sammelt Spenden.

Es passierte im Dezember auf einem belebten Markt: Arglos erledigten hier Hunderte Menschen ihre Einkäufe — Minuten später eine Explosion, Tote und Verletzte. Ein Sprecher der Armee machte die islamistische Terrorgruppe Boko Haram für die Anschläge verantwortlich. Seit 2009 versucht sie in Nigeria einen Gottesstaat zu errichten. 20.000 Menschen sind seitdem in Gefechten ums Leben gekommen, mehr als 2,2 Millionen flohen vor der Gewalt. Und nach dem Anschlag im Dezember kämpfen noch immer Menschen um ihr Leben.

In Neuss werden jetzt Spenden für die Terroropfer gesammelt. Entstanden ist die Initiative über Father Evaristus Ekweke, der von 1999 bis 2009 regelmäßig in der Pfarre in Erfttal tätig war und heute wieder in Nigeria lebt. Er war es, der 30 Personen in ein Krankenhaus brachte, wo erste stabilisierende Maßnahmen getroffen wurden. Doch für die vollständige Genesung fehlen noch finanzielle Mittel. Und sechs Personen sind dringend auf Operationen angewiesen. "Es geht um Leben und Tod. Wenn sie nicht bald behandelt werden, schaffen sie es nicht", sagt Reinhard Weichsel, der die Spendenaktion von Gnadental aus koordiniert.

Bereits vor fünf Jahren konnte Terroropfern von Neuss aus geholfen werden. An Weihnachten 2011 gab es einen Bombenanschlag auf eine Kirche, bei dem viele Christen getötet wurden. Auch damals nahm sich Father Evaristus Ekweke der Opfer an. Ein 18-Jähriger hatte Hände und Beine verloren, seine Eltern starben bei dem Attentat. Durch die Spenden konnten ihm Prothesen aus Holz angefertigt werden, ein Schritt zurück in die Normalität. Jetzt hoffen Ekweke und Weichsel wieder auf viele Spender, sodass den Opfern von Dezember geholfen werden kann. Allein für die sechs Operationen seien insgesamt rund 12.000 Euro nötig. Informationen gibt es unter Tel. 02131/ 133 69 41.

Spendenkonto:
Father Evaristus Nigeria
Sparkasse Neuss
IBAN: DE69 3055 0000 1001 8160 63
Verwendungszweck: Spende für Schwerverletzte

(Kurier-Verlag)
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