Kreditaufnahme geplant Die wichtigsten Fakten rund ums Darlehen

Es gibt Situationen im Leben, in denen das vorhandene Kapital nicht ausreicht, um eine Anschaffung zu tätigen, ein neues Auto zu kaufen oder die Wohnung neu einzurichten. In dieser Situation denken viele Menschen an einen Kredit. Doch auch wenn es sich dabei um eine gute Möglichkeit handelt, schnelle Liquidität zu erzeugen, machen viele Menschen bei der Kreditaufnahme Fehler. Das beginnt beim fehlenden Vergleich und endet bei horrenden Zinsen, die mit den richtigen Maßnahmen hätten gesenkt werden können. Was bei einem Darlehen wirklich beachtet werden sollte und wer überhaupt die Chance für einen Kredit hat, hängt von vielen Faktoren ab.

 Wenn ein Kredit ausgezahlt wird, erfolgt die Auszahlung aufs Konto.

Wenn ein Kredit ausgezahlt wird, erfolgt die Auszahlung aufs Konto.

Foto: Pixabay/image4you

Ist ein Kredit wirklich nötig? Wann es sinnvoll ist, ein Darlehen zu beantragen

Braucht es wirklich einen Kredit? Wie hoch soll die Kreditsumme sein? Welches ist der beste Anbieter? Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Darlehen aufzunehmen, wird von zahlreichen Fragen heimgesucht. Oft wird kurzfristig mit dem Dispokredit geliebäugelt, da dieser schnell zur Verfügung steht und meist gar nicht erst beantragt werden muss.


Das ist der erste Fehler, den Menschen auf der Suche nach einer Finanzspritze machen. Der Dispo ist extrem hoch verzinst und führt nicht selten in die Schuldenfalle. Natürlich fallen auch bei einem klassischen Kredit Zinsen an, doch einerseits können diese beeinflusst werden und andererseits sind die bedeutend günstiger als die Zinsen des Dispos.

Die Gründe für eine Kreditaufnahme können variieren, am häufigsten ist bei den Deutschen jedoch der Kauf eines Autos oder Motorrads als Grund zu finden. Wird ein Verwendungszweck angegeben, kann das die Kreditzinsen positiv beeinflussen, dazu jedoch später mehr.

Die Voraussetzungen für die Kreditaufnahme

Um überhaupt einen Kredit beantragen zu können bzw. die Chancen auf eine Bewilligung zu haben, kommt es auf verschiedene Faktoren an. Die Grundvoraussetzungen sind:

  • Vorhandensein einer deutschen Kontoverbindung
  • Hauptwohnsitz in der Bundesrepublik
  • Volljährigkeit und damit volle Kreditfähigkeit

Doch selbst wenn all diese Voraussetzungen gegeben sind, ist der Kredit noch nicht in trockenen Tüchern. Denn auch die Bonität spielt eine wichtige Rolle. Wichtigstes Merkmal: Ein ungekündigter Arbeitsvertrag, denn dadurch erhält die Bank Sicherheiten. Schwerer wird es, wenn sich der Kreditnehmer noch in der Probezeit befindet, denn für die Bank ist das Risiko vorhanden, dass der Arbeitsvertrag nicht fortgesetzt wird.

Der Faktor Bonität – so beeinflusst sie das Kreditangebot

Das Thema Bonität taucht überall dort auf, wo ein Kreditgeber einem Kreditnehmer Geld leiht. Darunter ist nicht nur die klassische Bank zu sehen, auch Versandhäuser, die ihren Kunden Ratenzahlung einräumen, gelten als Kreditgeber. Ob es zu einer Zustimmung des Kreditantrags kommt, hängt hauptsächlich von der Bonität ab. Die Bank selbst schätzt diese anhand verschiedener Faktoren ein:

  • Wo wohnt der Kreditnehmer und wie ist es in der Region um die Verschuldung bestellt?
  • Wie lange besteht das Arbeitsverhältnis bereits und ist der Vertrag ungekündigt?
  • Wie hoch ist das Nettoeinkommen und wie viel bleibt nach Deckung der Fixkosten übrig?
  • Gibt es Sicherheiten in Form von Immobilien, Wertpapieren und Autos?
  • Gibt es bereits laufende Kredite und wenn ja, werden diese zuverlässig bedient oder gibt es Zahlungsschwierigkeiten?

Die Beantwortung dieser Fragen ist aber nur eine Seite der Medaille. Hinzu kommt noch die Bonitätsbewertung durch die Schufa und durch bekannte Auskunfteien, die mit Banken zusammenarbeiten.

Die Schufa gibt auf Anfrage die gesammelten Daten zur Person des Antragsstellers an die Bank weiter. Dies ist nur möglich, wenn der potenzielle Kreditnehmer zuvor der Weitergabe zugestimmt hat. Alle Daten rund um das Zahlungsverhalten, aber auch zu gestellten Kreditanfragen und vorhandenen Konten werden gesammelt. Anhand dieser Daten errechnet die Schufa einen Bonitätsscore.

Ist ein Kredit trotz negativer Schufa möglich?

In der Regel lehnen Banken die Vergabe eines Kredits ab, wenn der Schufascore schlecht ist oder es in der Vergangenheit zu Zahlungsproblemen kam. Allerdings ist es nicht gänzlich ausgeschlossen, dass trotz negativer Bonität ein Kredit gewährt wird. Es kommt immer darauf an, wie schlecht der Schufascore ist und wie hoch parallel hierzu das Einkommen ausfällt. Die Bank überprüft die finanzielle Situation genau und legt dann fest, ob sie bereit ist das Risiko einzugehen oder nicht.

Gut zu wissen: Wird ein Kredit trotz negativer Schufa von einer Bank vergeben, fallen die Zinsen fast immer höher aus, da das Risiko für die Bank größer ist.

Doch auch wenn der Schufascore schlecht ist, gibt es Möglichkeiten, die Chance auf einen Kredit noch zu erhöhen. Eine davon ist es, einen zweiten Kreditnehmer hinzuzufügen. Wichtig ist, dass dieser eine gute Bonität aufweist, sozialversicherungspflichtig angestellt ist und ein Einkommen oberhalb der Pfändungsfreigrenze aufweisen kann. So hat die Bank doppelte Sicherheit und die Chancen auf die Gewährung eines Kredits steigen an.

Kreditzinsen beeinflussen – auf diese Weise ist es möglich

Wie teuer der Kredit am Ende ausfällt, hängt vom gewährten Zinssatz ab. Grundsätzlich werden teurere Angebote gemacht, wenn die Bonität nicht optimal ausfällt. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, wie die Zinsen reduziert werden können. Eine davon ist die Angabe eines Verwendungszwecks. Wenn neue Möbel gekauft werden sollen, ein teures Geschenk für die Partnerin angeschafft wird oder die Planung für die Hochzeit finanziert werden muss, wird meist ein Darlehen ohne Zweckbindung aufgenommen.


Wenn es jedoch um eine Autofinanzierung oder eine Immobilienfinanzierung geht lohnt es sich, den Verwendungszweck anzugeben. Bei einer Autofinanzierung beispielsweise dient der erworbene PKW als Sicherheit und der Fahrzeugbrief kann bei der Bank hinterlegt werden. So lassen sich die Kreditzinsen senken, da die Bank weniger Ausfallrisiko befürchten muss.

Auch bei den Kosten spielt die Bonität wieder eine entscheidende Rolle. Wenn diese besonders gut ausfällt, können die Kosten für den Kredit allgemein gesenkt werden. Selbst wenn die eigene Bonität in Ordnung ist und das Einkommen theoretisch ausreicht, kann mit einem zweiten Kreditnehmer ein besseres Angebot begünstigt werden.

 Es gibt viele Gründe für einen Kredit, die Hausfinanzierung ist einer davon.

Es gibt viele Gründe für einen Kredit, die Hausfinanzierung ist einer davon.

Foto: Pixabay/anncapictures

Was es vor der Kreditaufnahme zu beachten gibt

Wer sich für eine Kreditaufnahme entschieden hat, muss dabei einige wichtige Faktoren beachten. Im Fokus steht zunächst die Wahl der richtigen Kreditsumme. Es gilt zu beachten, dass ein Kredit oft sogar über mehrere Jahre läuft und die Finanzierung gesichert werden muss. Die ersten Schritte, bevor es an die Suche nach dem richtigen Angebot geht, sollten daher folgende sein:

  • Erstellung eines Haushaltsplan für Einnahmen und Ausgaben
  • Überschussrechnung unter Berücksichtigung eines Notgroschen
  • Berechnung des Kreditbedarfs

Wer einen Kredit aufnimmt muss in der Lage sein, die monatlichen Raten zuverlässig zu bezahlen. Auch wenn es bei einer versäumten Zahlung nicht zwingend zur Kündigung kommt, entstehen Mahngebühren und der Schritt in die Schuldenspirale ist oft nicht mehr fern.


Es gilt genau abzuwägen, welche Summe nötig ist, um die gewünschten Anschaffungen zu tätigen oder ein Projekt zu finanzieren.

Ähnliche Sorgfalt muss auch bei der Auswahl der Laufzeit an den Tag gelegt werden. Grundsätzlich ist eine kurze Laufzeit zu bevorzugen, da sich dadurch die Kreditzinsen reduzieren lassen. Wenn die Belastung des monatlichen Budgets in diesem Fall aber zu hoch wäre, lohnt es sich doch eine längere Kreditlaufzeit auszuwählen. Bei manchen Banken kann beim Abschluss des Kreditvertrags auch eine Sondertilgung vereinbart werden. So ist es bei vorhandener Liquidität möglich, Sonderzahlungen zu leisten und damit die Laufzeit zu reduzieren. Insgesamt werden dann weniger Zinsen gezahlt.

Kein Kredit ohne Vergleich – ein häufiger Fehler

Wer sich noch nie mit dem Thema Kreditaufnahme auseinandergesetzt hat, begeht oft viele Fehler und zahlt am Ende mehr als nötig gewesen wäre. Bei einer Autofinanzierung beispielsweise nutzen viele ahnungslose Verbraucher das vermeintlich großzügige Angebot des Autoverkäufers, der praktischerweise mit einer Bank zusammenarbeitet. Die Konditionen dieser Bank sind aber oft deutlich schlechter als bei einem neutralen Kreditinstitut. Es gilt also immer, zuvor einen umfassenden Vergleich durchzuführen, um das bestmögliche Angebot wahrzunehmen.

Ähnlich verhält es sich bei der Entscheidung zwischen Warenkredit oder Ratenkredit. Viele Versandhändler bieten großzügige Ratenzahlungen an, einige von ihnen arbeiten hierfür ebenfalls mit Banken zusammen. Auch hier lohnt es sich, die Konditionen mit denen eines klassischen und günstigen Ratenkredits zu vergleichen. Nicht selten gibt es frappierende Preisunterschiede und die neutrale Aufnahme des Kredits ist deutlich günstiger.

Ein solider Kreditvergleich ist nicht zeitaufwendig, er dauert online maximal eine halbe Stunde. Neutrale Kreditrechner sorgen dafür, dass anhand der persönlichen Angaben die besten Konditionen errechnet und zur Verfügung gestellt werden. Nun kann der Wunschanbieter aufgesucht und kontaktiert werden.

Onlinekredite sind oft die günstigere Wahl

Vieles in der modernen digitalen Welt ist ins Internet gewandert, so auch das Bankengeschäft. Wer heute einen Kredit aufnehmen möchte, muss dafür keine Bank mehr aufsuchen, sondern kann den Antrag bequem online stellen. Zur Identifikation wird das Video-Ident-Verfahren genutzt, was Sicherheit garantiert und einen Datenklau ausschließt.


Wer sich nicht ausreichend mit dem Internet auskennt, findet aber noch immer die Möglichkeit, bei einer Bank vor Ort vorzusprechen und dort einen Kreditvertrag abzuschließen. Der große Nachteil dabei ist, dass lokale Banken fast immer teurer sind als Onlinebanken. Das ist schon allein dadurch zu begründen, dass Filialbanken sich auch Beratung und Co. von ihren Kunden bezahlen lassen.

Wann immer es also möglich ist, lohnt es sich die Kreditaufnahme über das Internet abzuwickeln und so dafür zu sorgen, dass das bestmögliche Angebot genutzt wird. Für ältere und mit dem Internet nicht erfahrene Personen kann es hilfreich sein, wenn ein Freund oder Verwandter den Prozess begleitet und unterstützt. Bei Rückfragen können viele Kreditgeber online per E-Mail oder Telefon erreicht werden, um etwaige Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. In Punkto Sicherheit steht das Netz der lokalen Bank in nichts nach.

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