Musik und Fackelzug Worauf sich die Further freuen können

Furth · Zweimal musste Jochen Hennen, Präsident der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Neuss-Furth, die Absage „seines“ geliebten Schützenfestes verkünden, jetzt endlich darf wieder gefeiert werden. Worauf sich die Bürger freuen können und weshalb die Furth diesmal ohne Schützenkönig auskommen muss, erklärt er im Gespräch mit dem Stadt-Kurier.

 Präsident Jochen Hennen – hier 2019 in der Fackelbauhalle mit Bruderschafts-Sprecher Thomas Loebelt (links) und dem bisherigen Schützenkönig Heinz-Josef Bittner – muss in diesem Jahr zwar ohne König auskommen, ist sich aber sicher, dass trotzdem gemeinsam mit den Bürgern ausgelassen gefeiert werden kann.

Präsident Jochen Hennen – hier 2019 in der Fackelbauhalle mit Bruderschafts-Sprecher Thomas Loebelt (links) und dem bisherigen Schützenkönig Heinz-Josef Bittner – muss in diesem Jahr zwar ohne König auskommen, ist sich aber sicher, dass trotzdem gemeinsam mit den Bürgern ausgelassen gefeiert werden kann.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Herr Hennen, die traurige Frage zuerst: Die Furth ohne Schützenkönig, es gab keinen Bewerber – woran hat‘s gelegen?

Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Neuss-Furth feiert zum allerersten Mal in ihrer 90-jährigen Geschichte ohne Schützenkönig. Das liegt zum einen an persönlichen Gründen potenzieller Bewerber, zum anderen aber auch an der Unsicherheit, wie sich die Krisen auf der Welt weiterentwickeln werden. Wenn schon jemand auf den Königsvogel schießt, möchte er auch ein richtig schönes Königsjahr ohne Einschränkungen genießen können. Natürlich ist es schade, dass wir keinen Schützenkönig in unseren Reihen haben, schließlich gehört er zum ,großen Spiel‘. Aber wir werden dennoch Tradition und Brauchtum weiter pflegen und ein schönes Fest für alle feiern.

Welche Änderungen wird ein Fest ohne König mit sich bringen?

Am Samstagabend werden keine Königsorden überreicht. Statt der Königsparade am Sonntag gibt es eine Festparade. Am Dienstagabend werden der Schülerprinz und der Prinz der Bruderschaft gekrönt. Den würdigen Rahmen bilden die Korpskönige und -sieger; sie werden auch auf der Bühne Platz nehmen und abends beim Umzug mitziehen.

Ansonsten wird es aber ein Further Schützenfest in gewohnter Manier geben, wie wir es zuletzt 2019 gefeiert hatten?

Genau, ansonsten gibt es keinerlei Einschränkungen, alle Programmpunkte im Zelt und auf der Straße werden wie gewohnt stattfinden. Wir wollen gemeinsam mit Schützen und Bürgern ausgelassen feiern.

Viele Bruderschaften haben Probleme, ausreichend Musiker für die Festtage zu ordern. Wie sieht es bei Ihnen aus?

Auf der Furth wird die gleiche Anzahl Musiker wie 2019 über die Straßen ziehen. Die Musik wird mitmarschieren. Uns war es wichtig, Qualität und Quantität beizubehalten, um so den Schützen und Zuschauern eine Freude machen zu können.

Freude macht auch der Fackelzug,...

...der genau wie 2019 mit 18 Großfackeln aufwarten wird. Hier ist die Wiederbelebung nach der Corona-Zwangspause bestens gelungen. Es sind wieder schöne Themen dabei, die Zuschauer dürfen sich auf den ersten Höhepunkt im Rahmen der Festtage freuen!

Freude bereiten Sie auch Menschen aus der Ukraine.

Das stimmt! Die Bruderschaft lädt mit Unterstützung der Schausteller sechs ukrainische Familien, die in der Nordstadt untergebracht sind, zur Kirmesplatz-Eröffnung am Schützenfest-Freitag um 17 Uhr ein. Beim Gang über den Festplatz dürfen natürlich die Fahrgeschäfte ausprobiert werden. So wollen wir den Menschen, die vor dem Krieg fliehen mussten, ein wenig Abwechslung und Freude bereiten.

Die Further Bruderschaft wird 90 Jahre alt. Wird dies besonders gefeiert?

Nicht nur die Bruderschaft wurde 1932 gegründet, sondern auch die Korps der Sappeure, Grenadiere, Jäger und Scheibenschützen 1932 sowie die Regimentsfahnenkompanie. Die vier Korps hatten sich zum gemeinsamen Feiern zusammengetan – ein schönes Zeichen der Gemeinschaft unter den Schützen. Die Bruderschaft wird keine große Feier veranstalten. Wir nehmen Anlauf auf die 100 – 2032 feiern wir dann ein richtiges Jubiläum!

Darauf freuen wir uns schon jetzt – ebenso wie auf die bevorstehenden Festtage. Herr Hennen, ich danke Ihnen für das Gespräch und wünsche Ihnen – und natürlich auch uns allen – tolle Festtage voller Frohsinn, Freude, Gemeinschaft und Brauchtumspflege!

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