Wieder Fall von Brandstiftung: Wann wird die Serie gestoppt?

Neuss · Schocksekunde für Andreas Horn: Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag offenbar vorsätzlich die zusammengelegten Grünabfälle vor seinem Haus angezündet. Schwarze Flecken an der Hausfassade zeigen deutlich, dass der Brand schlimme Folgen hätte haben können.

 Andreas Horn und Sohn Julian sind froh, dass der Brand vor ihrem Haus glimpflich ausgegangen ist.

Andreas Horn und Sohn Julian sind froh, dass der Brand vor ihrem Haus glimpflich ausgegangen ist.

Foto: Violetta Buciak

Der Fall reiht sich ein in eine traurige Serie von Brandstiftung. Neben Mülltonnen wurden auch Heuballen auf Ackern zum Angriffsziel.

Im Fall von Familie Horn ist der Brand noch glimpflich ausgegangen. Nachbarn hatten das Feuer schnell bemerkt. Sofort rückte die Polizei an, der Brand konnte schnell gelöscht werden. Erst am Morgen bemerkte Horn, dass es vor seiner Haustüre gebrannt hat. Für seine 76-jährige Mutter Helga Horn, die im selben Haus wohnt, besonders beängstigend. Erst vor drei Jahren kam es hier zu einem schlimmen Brand, ausgelöst durch eine defekte Stereoanlage. Schnell breitete sich das Feuer im ersten Stockwerk aus. "Ohne Feuermelder wäre ich ums Leben gekommen. Das ganze Bett war bereits schwarz als ich durch den Lärm wach geworden bin. Nur die Stelle, auf der ich lag, war noch weiß", berichtet die Seniorin. Der Schaden belief sich auf Kosten in Höhe von 100.000 Euro.

Umso schlimmer, dass unbekannte Täter offenbar absichtlich das Feuer vor dem Haus der Familie legten. Dieser Fall von mutwilliger Brandstiftung ist nicht der erste in diesem Jahr. Anfang Juli hat auf den Rheinwiesen in der Nähe der Hammer-Eisenbahnbrücke eine größere Rasenfläche gebrannt. Zeugen wollen drei Jugendliche gesehen haben, die ein Feuer entfachten. Bis heute wurden sie nicht gefunden.

Am Samstag, 18. Juli, brannte aus bisher ungeklärter Ursache eine Strohrolle auf einem Holzheimer Feld. Die Feuerwehr verhinderte ein Ausbreiten des Brandes und ließ die Strohrolle kontrolliert abbrennen.

In der Nacht zum Freitag am 22. Mai erhielt die Polizei Kenntnis vom Brand mehrerer Strohballen auf einer Wiese an der Rheinallee, unweit eines Bauernhofes. Die Feuerwehr war im Einsatz und ließ mehrere hundert Ballen kontrolliert abbrennen. Eine Fahndung im Bereich nach eventuellen Tatverdächtigen verlief ohne Erfolg. Dazu kommen mehrere Fälle von Brandstiftungen an Altpapiercontainern.

Die Polizei verzeichnet dennoch im Vergleich zum Vorjahr einen starken Rückgang an Brandstiftungen. "Waren es im vergangenen Jahr zum selben Zeitpunkt 20 Fälle, sind es in diesem Jahr nur noch neun solcher Taten", berichtet Pressesprecher der Polizei Hans-Willi Arnold. Dennoch ist jeder Fall einer zu viel.

Familie Horn ist froh, dass ihr Fall glimpflich ausgegangen ist. "Wer auch immer die Täter sind: Sie sollten sich im Klaren darüber sein, dass Brandstiftung lebensgefährlich ist", appelliert Horn.

(Kurier-Verlag)
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