Graffiti-Projekt soll Schmierer fernhalten – hoffentlich hilft’s

Büttgen · Wer den Fußgängertunnel an der Hermannistraße nutzen wollte, musste bisher ein dickes Fell haben: Dumme Sprüche und wüste Schmierereien verunzierten die Wände. In Zukunft soll das Abtauchen in die Unterführung zur Kunstfreude werden: Jugendliche Sprayer verwandeln den Schandfleck in eine Unterwasserwelt.

 Die Realschülerinnen Jennifer Tapper, Angelina Lifator und Virginia Moch beteiligen sich an dem Graffiti-Projekt, Bebop-Leiter Ken Schultze (Foto rechts) hat die Organisation und Koordination übernommen.

Die Realschülerinnen Jennifer Tapper, Angelina Lifator und Virginia Moch beteiligen sich an dem Graffiti-Projekt, Bebop-Leiter Ken Schultze (Foto rechts) hat die Organisation und Koordination übernommen.

Foto: Fotos: Bebop / Rolf Retzlaff

Die Politik hatte den Anstoß zu diesem Projekt gegeben. Dabei ging es nicht nur um Kunstgenuss, auch sollen langfristig Kosten gespart werden. Die Stadtverwaltung kommt mit dem Reinigen der Unterführungen kaum noch nach. Zu fleißig sind die gedankenlosen Schmierer unterwegs, immer wieder gibt es Beschwerden von Bürgern. In diesem Jahr musste die Stadt erstmals die Reinigung von drei Tunneln an Fremdunternehmen vergeben. Kosten: rund 12.000 Euro. Jetzt hofft die Verwaltung, zumindest in der Unterführung an der Hermannistraße nicht mehr tätig werden zu müssen. Immerhin sind hier vier namhafte Graffitikünstler zugange. Deren Kunstwerke zu übermalen, verbietet eigentlich der Ehrenkodex in der Szene. Mal sehen, ob’s funktioniert. Unterstützt werden die Künstler von Schülerinnen der Realschule Büttgen. Die Verbindung hatte Ken Schultze hergestellt. Der Leiter des Hauses der Jugend Bebop organisiert und koordiniert das Kunstprojekt. Er hat sich gemeinsam mit den Jugendlichen Gedanken über geeignete Motive gemacht. Dabei herausgekommen ist die Unterwasserwelt Atlantis. Mitarbeiter des Bauhofs hatten die Wände vorgestrichen. Jetzt sind die Künstler gefragt. Farben werden ebenfalls von der Stadt zur Verfügung gestellt. Insgeamt kostet das Projekt der Stadt 1.200 Euro. Was bisher dabei herausgekommen ist, kann sich sehen lassen: Schlendern Sie doch mal durch den Tunnel

Rolf Retzlaff

(Kurier-Verlag)
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