Neue Gemeinschaft durch die kommunale Neuordnung Kaarst und Büttgen – Heirat oder Zwangsehe?

Kaarst · Am 1. Januar 1975 wurde vom Land zusammengeführt, was der Nordkanal so lange trennte: Die kommunale Neugliederung fasste Kaarst und Büttgen zur Gemeinde Kaarst zusammen. Dass diese „Heirat“ für einige Zeitgenossen durchaus einer Zwangsehe gleichkam, wird noch heute gerne nacherzählt.

Die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat Büttgen und Bürgermeister Eduard Klüber (Zweiter von rechts) nach der letzten Sitzung am 23. Dezember 1974.

Foto: Stadtarchiv Kaarst

Wie sich die beiden Gemeinden bis 1975 jedoch tatsächlich entwickelt hatten und welche Überlegungen zur Neuordnung bestanden, das haben Dr. Ansgar Klein und Sven Woelke vom Kaarster Stadtarchiv ebenso informativ wie unterhaltsam in einer digitalen Ausstellung herausgearbeitet. Die Ausstellung ist mit Fotos, archivierten Schriften und Kartenmaterial angereichert und ab sofort unter „Liebe auf den zweiten Blick?! – Kommunale Neugliederungen in Büttgen und Kaarst“ zu sehen. Die Ausstellung ist Bestandteil des Projektes „Wissenschaftliche Erforschung der Stadtgeschichte Kaarst und Büttgen 1918 bis 1949“ und wird gefördert durch den Landschaftsverband Rheinland und den Rhein-Kreis Neuss.

Bürgermeisterin Ursula Baum: „Die Ausstellung beleuchtet die historischen, politischen und gesellschaftlichen Aspekte der Neugliederung und deren Auswirkungen. Für den Betrachter ist es eine digitale Zeitreise in die Vergangenheit, die Trennendes und Gemeinsames zwischen den Kaarster Ortsteilen aufzeigt. Eine Ausstellung zur kommunalen Neugliederung klingt zunächst nicht wirklich spannend – aber hier wurde der Blick bewusst weit gefasst. Ein Besuch lohnt sich.“

Hier gelangen Sie zur Ausstellung: https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/kommunale-neugliederungen-buettgen-kaarst/