„Hier fehlt ein Baum“: Aktion der Grünen erfolgreich Neusser wünschen sich mehr Grün für die Stadt

Neuss · Die im Mai von den Grünen gestartete Aktion „Wo fehlt ein Baum?“ ist auf große Resonanz gestoßen. Die Rückmeldungen der Bürger sollen in Kürze der Verwaltung als verbindlicher Arbeitsauftrag vorgelegt werden.Verteilt über das ganze Stadtgebiet wurden gut 100 Standorte benannt, an denen Baum-Neupflanzungen wünschenswert und möglich seien. Darunter auch viele, an denen bereits vor Jahren Bäume gefällt worden sind, so die Grünen. Die Verwaltung hätte zwar versprochen, dort Neupflanzungen vorzunehmen, habe dieser Ankündigung bislang aber keine Taten folgen lassen.

 Hier fehlt ein Baum: Die Baumscheibe an der Büttger Straße / Ecke Kirchstraße ist seit Jahren leer.

Hier fehlt ein Baum: Die Baumscheibe an der Büttger Straße / Ecke Kirchstraße ist seit Jahren leer.

Foto: Die Grünen

Und so komme es, dass die Zahl der Bäume in Neuss immer weiter abnehme, obwohl im Sinne einer Klimaanpassung das Gegenteil erforderlich sei. Denn Bäume spenden Schatten und sorgen in den immer häufiger werdenden Hitzesommern für Kühlung. Darüber hinaus filtern sie Schadstoffe aus der Luft und fördern nachweislich das Wohlbefinden der Menschen.Vor allem in der Innenstadt würden laut der Partei viele Bürger das Vorherrschen von mit Asphalt oder Steinen versiegelten, optisch wenig ansprechenden Flächen beklagen. Nun lassen manche Straßen aufgrund ihrer geringen Breite keine Baumpflanzungen zu, aber für solche „Engpässe“ wünschen sich die Bürger als Ersatz zum Beispiel mit Büschen oder Stauden bepflanzte Gefäße sowie die Begrünung der Hausfassaden.

Mit großem Unverständnis sei zur Kenntnis genommen worden, dass bei der Sanierung mancher Straßen zugunsten des Autoverkehrs auf Bäume verzichtet worden ist. Auf der gesamten Länge der erst 2019 fertig gestellten Kanalstraße seien zum Beispiel nur sechs Bäume vorgesehen. Ingeborg Arndt, umweltpolitisches Urgestein der Neusser Grünen, regt an, man möge doch einmal die Augen schließen und sich vorstellen, um wie viel attraktiver die Straße wäre, wenn man den Mut gehabt hätte, auf einige Parkplätze zu Gunsten von Bäumen zu verzichten. „Wenn in unserer Geschäftsstelle Bürger anrufen und ein Anliegen vorbringen, geht es in den allermeisten Fällen um Bäume. Viele Menschen sind tief betroffen, wenn sie zum Beispiel sehen, dass ein alter Baum gefällt wird, der jahrzehntelang ihr Umfeld geprägt und verschönert hat. Die Verwaltung muss dieser Tatsache endlich Rechnung tragen und dem Thema Stadtbegrünung eine entsprechend hohe Priorität einräumen“, so Arndt.

Schon seit Jahren würden die Grünen die Verwaltung mit Regelmäßigkeit und Nachdruck daran erinnern, Baumneupflanzungen vorzunehmen. „Und wir werden diese Forderung auch in der neuen Legislaturperiode wiederholen“, kündigt Arndt an, „dann aber bekräftigt durch die Wünsche aller Bürger, die sich dankenswerterweise an unserer Aktion beteiligt haben.“

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