1. Neuss

Einbruch in Kiosk: Tabak im Wert von rund 14.000 Euro gestohlen

Einbruch in Kiosk: Tabak im Wert von rund 14.000 Euro gestohlen

Heute Morgen, 6.40 Uhr: Wie jeden Morgen wollte Andrea Precup ihren Kiosk auf der Hertzstraße aufschließen. Als sie das halb geöffnete Fallgitter sah, dachte sie zunächst, der Brötchenlieferant hätte es nicht wieder verschlossen.

Leider musste sie schnell feststellen, dass kein vergesslicher Zulieferer für ihren Schock verantwortlich war...

"Ich weiß nicht, wo ich jetzt anfangen soll", erklärt die verzweifelte Kioskbesitzerin. Gestern Abend hatte sie ihr Geschäft um 20 Uhr abgeschlossen — wie immer. Drei Schlösser sichern ihre Räumlichkeiten, keines davon konnte die Einbrecher daran hindern, einzudringen. "Das Schloss am Fallgitter wurde komplett herausgebrochen", weiß Precup, "die Ladentür mit zwei Schlössern wurde aufgebrochen. Als ich ankam, stand die Tür halb offen und mein Blick fiel direkt auf das Zigarettenregal — völlig leer!" Der Schock sitzt der jungen Ladenbesitzerin tief in den Knochen. "Ich habe vor lauter Panik aus Versehen die Feuerwehr angerufen", lächelt die 27-Jährige schwach.

 Drei Schlösser konnten die Diebe nicht aufhalten.
Drei Schlösser konnten die Diebe nicht aufhalten. Foto: Hanna Loll

Die Polizei war innerhalb von zehn Minuten vor Ort und auch Precups Verlobter, Valentin Bran, der ebenfalls in ihrem Kiosk arbeitet, kam nach einem schnellen Anruf sofort dazu. Alle Zigaretten haben die Einbrecher mitgehen lassen, dazu den gesamten Dreh- und Stopftabak und verschiedene Aufladekarten für Mobiltelefone. Bargeld lässt Precup glücklicherweise nie im Kiosk. Das einzige, was die Diebe offenbar vergessen haben: zwölf Packungen Pall Mall ohne Zusätze. Ein schwacher Trost, doch Bran versucht, es mit Humor zu nehmen: "Vielleicht schmecken die nicht", meint der 26-Jährige ironisch.

Allein der Verlust durch die Tabakwaren beläuft sich auf etwa 13.000 bis 14.000 Euro, schätzt das junge Paar. Erst seit September betreibt Precup den Kiosk, vorher waren beide bei einem Schausteller beschäftigt. "Wir wollten mehr vom Leben, also haben wir viel Geld gespart und auch mit Hilfe unserer Familien konnten wir schließlich das Geschäft aufbauen", erklärt Bran. Seine verzweifelte Verlobte weiß nicht, was sie jetzt tun sollen. Die rund 15.000 Euro für den Ersatz der gestohlenen Ware und Reparaturkosten haben die Beiden eigentlich nicht. "Unser ganzes Geld steckte in diesem Regal", klagt die 27-Jährige. "Der Rest der Ware, den die Diebe nicht angerührt haben, ist nichts im Vergleich zu dem, was fehlt. Hiervon leben wir. Jetzt müssen wir erst mal schauen, wie es weitergeht."

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Die Versicherung ist bereits verständigt, jetzt muss Precup eine Liste der Beute anfertigen, die die dreisten Diebe mitgenommen hat. Mit welcher Hilfe sie rechnen kann, weiß sie noch nicht. Bisher haben sich keine Zeugen bei dem Paar gemeldet. "Bei jedem Gespräch vor dem Geschäft oder dem Quietschen der Tür beschweren sich Nachbarn, es sei zu laut. Aber die Einbrecher hat niemand gehört?", wundern sich beide. Jetzt hoffen sie auf Zeugen und auf die Ermittlungen der Polizei. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht oder etwas gehört hat, meldet sich bitte bei der Polizei unter 02131/30 00. "Ich hoffe, dass die Beamten die Verantwortlichen finden und sie für das, was sie getan haben, bezahlen", meint Bran.

Seine Verlobte ist momentan erst einmal Einkaufen — sie braucht eine Menge Zigaretten, damit der Kiosk, mit dem das Paar sein Leben finanziert, weiterlaufen kann...