Aufmerksamkeit schaffen Respektlosigkeit gegenüber Rettungskräften bleibt ein Thema

Rhein-Kreis Neuss · Nach den gewalttätigen Ausschreitungen in der Silvesternacht in Berlin, die sich zum Teil auch gegen Rettungskräfte richteten, hat die „Blaulicht-Kampagne“ von Stefan Meuter, die unter anderem mit einem Ansteck-Pin für mehr Respekt wirbt, neue Relevanz erfahren.

 Stefan Meuter, Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren kämpft für mehr Respekt gegenüber Rettungskräften.

Stefan Meuter, Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren kämpft für mehr Respekt gegenüber Rettungskräften.

Foto: privat

„Mal ganz im Ernst: Eigentlich darf es diese Kampagne gar nicht geben. Aber wenn Menschen, deren Job das Retten und Helfen ist, zur Angriffsfläche von Hass und Gewalt werden, müssen wir als Gesellschaft eine rote Linie ziehen. Die Kampagne des Bundesinnenministeriums „Für ein sicheres Deutschland.” trägt dazu einen wichtigen Teil bei“, sagte Johannes Buzási, Geschäftsführer der Werbeagentur Fischer/Appelt, die diese Kampagne entwickelte. „Eigentlich waren die „Blaulicht-Anstecker“ nur ein winziges Nebenprodukt der vier Millionen Euro teuren Kampagne, die das BMI von Mai bis Juni fuhr. Doch Feuerwehrmann Stefan Meuter machte die Pins zum Symbol für Respekt vor Einsatzkräften.

Die Thematik des steigenden Respektverlustes gegenüber Einsatzkräften hat durch die Kampagne im Rhein-Kreis Neuss an medialer Bedeutung gewonnen. Auch sind die Rückmeldungen aus dem Bereich der Hilfsorganisationen und den Feuerwehren zu bestimmten Schwerpunkttagen wie Schützenfesten oder dem Jahreswechsel durchweg positiv zu sehen. „Einig waren sich alle, dass ihnen nie zuvor so oft für ihren größtenteils ehrenamtlichen Einsatz gedankt worden war“, lautete eine Pressemitteilung zum Schützenfest. Bedingt durch die Corona-Pandemie war der Fokus auf das Thema Gewalt gegen Einsatzkräfte in den Hintergrund der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Doch auch hier war das Blaulicht der Träger aller Aufrufe in den Medien wie: „Wir bleiben für Dich da! Bleib Du für uns zu Hause!“. Mediales „Desinteresse“ heißt jedoch nicht, dass das Thema des Respektverlustes verschwunden wäre. Die Retter im Rhein-Kreis Neuss können sicher sein, dass die Geschichte des Blaulichts für Retter fortgeführt wird. 

Abschließend stellt Stefan Meuter fest, dass der Weg dieser Kampagne auch in die Schulen des Rhein-Kreises gehen muss. Die Jugendlichen müssten verstehen, wer ihnen zu Hilfe eilt. Wer der Mensch hinter dieser Uniform ist. Dies ist auch ein Slogan der Kampagne des Bundes. Doch beim reinen Internetauftritt und Plakaten wie bei der Bundeskampagne, ist es im Rhein-Kreis Neuss nicht geblieben. Mit messbarem Erfolg. Nicht in Zahlen über Strafanzeigen, sondern in Rückmeldungen der Retter vor Ort. Denen, den diese Kampagne gilt. –skB

(-skB)
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