Der Erzbischof spricht Klartext Woelki ist wütend: Haben die Christenpflicht, Flüchtlinge aufzunehmen

Neuss · Viele (aber nicht alle) Millionäre im reichen Selikum wollen notfalls den Bürgermeister verklagen, wenn sie in ihrer Nachbarschaft Flüchtlinge aufnehmen müssen. Jetzt ist dem ehemaligen Neusser Kaplan und Erzbischof von Köln, Kardinal Woelki, der Kragen geplatzt.

 Rainer Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln. Er kennt Neuss sehr gut, war hier Kaplan.

Rainer Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln. Er kennt Neuss sehr gut, war hier Kaplan.

Foto: Frank Möll

"Es geht nicht um die Pest, die wir uns ins Haus holen wollen, sondern um Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Es ärgert mich, dass wir in unserem reichen Haus Europa so klein und armselig denken", so der Kölner Erzbischof im Vorfeld des großen Solidaritäts-Gottesdienstes am Freitag (19.30 Uhr) vor dem Kölner Dom. Im ganzen Erzbistum Köln (auch in ganz Neuss) sollen die Glocken dem "Dicken Pitter" folgen und der vielen toten Menschen gedenken, die die Flucht nicht geschafft haben.

"Wer die Mutter aus Syrien mit ihrem kleinen Kind oder den nigerianischen jungen Mann draußen vor der Tür stehen lässt, der sperrt Gott aus. So einfach ist das", stellt Kardinal Woelki bibelfest klar. "Ich war obdachlos und ihr habt mich aufgenommen. Hat unser angeblich so christliches Abendland die Botschaft Jesu verdrängt?"

(Kurier-Verlag)
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