Zu wenige Kinderärzte in Neuss: Jansen greift ein

Neuss · Bereits mehrfach hat die Neusser SPD das Problem der mangelnden Anzahl an Kinderärzten in Neuss zum Thema gemacht. Zuletzt hatte sich der Stadtrat im Juni 2015 auf Antrag der SPD mit der Frage "hat Neuss genug Kinderärzte?

 Arno Jansen findet die gegenwärtige Situation für Familien nicht tragbar und hat reagiert.

Arno Jansen findet die gegenwärtige Situation für Familien nicht tragbar und hat reagiert.

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" befasst. Auch FDP-Landtagskandidat Michael Fielenbach macht Druck und fordert von Hermann Gröhe (CDU) ein Eingreifen.

Erneute Beschwerden von fassungslosen Müttern hat SPD-Fraktionsvorsitzender Arno Jansen nun zum Anlass genommen, selbst die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) anzuschreiben.

In seinem Schreiben bemängelte Jansen unter anderem, dass es in den Postleitzahlengebieten 41468, 41470, 41472 keinen Kinderarzt vor Ort gibt und auch bei Vorsorgeuntersuchungen, wie etwa bei "U3", die Wartezeiten extrem in Neuss lang seien. Die Antwort des Vorsitzenden der KV Nordrhein, Dr. Potthoff, liegt Jansen nun vor.

Demnach sei Neuss statistisch gesehen mit einem lokalen Versorgungsgrad von knapp 158 Prozent sogar "überversorgt" mit Kinderärzten. SPD-Landtagskandidat Jansen interpretiert diese Aussage als Beweis dafür, dass "Statistik und Wirklichkeit nicht immer übereinstimmen, weil die Wartezeiten bei den Kinderärzten auch von der KV nicht bestritten werden."

FDP-Chef Michael Fielenbach sieht auch, dass es nicht sein kann, dass viele Neusser Säuglinge von normalen Hausärzten behandelt werden müssen. Einen Anlass zum Handeln sieht die KV aber nicht.

Immerhin wird das Schreiben von Arno Jansen nun zum Anlass genommen, "die lokale Versorgungssituation und die Problematik möglicher Wartezeiten mit den örtlichen Kreisstellen zu besprechen, um Möglichkeiten der Abhilfe zu erörtern", wie der Vorsitzende der KV, Dr. Potthoff, ausführt.

Jansen bewertet dies als "ersten Hoffnungsschimmer". Trotzdem fordert er von den Gesundheitspolitikern auf Bundesebene — allen voran von Gesundheitsminister Gröhe — die Richtlinien für die kinderärztliche Versorgung dringend zu überprüfen.

Auch Bürgermeister Reiner Breuer bietet Gesundheitsminister Hermann Gröhe, der bislang zu dem Thema keine öffentliche Erklärung abgegeben hat, seine Hilfe an. Er habe noch Kontakte zu führenden Regierungsmitgliedern und anderen Stellen. -fram/ -vio

(Kurier-Verlag)
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