Während Bianca die kleine Emilia zur Welt brachte, war ihre Partnerin Susanne die ganze Zeit an ihrer Seite. Unterstützt wurden sie von Hebamme Nina, die sie mit viel Ruhe und Erfahrung zur begleitete. „Für uns stand schnell fest, dass wir unser Kind im Etienne zur Welt bringen möchten“, erzählt Susanne. „Die familiäre Atmosphäre, die persönliche Betreuung und die ruhige, kleine Station – das hat einfach zu uns gepasst.“
Im Alltag übernehmen die beiden ganz selbstverständlich die Rollen von Mama und Mami – Bianca ist die Mama, Susanne die Mami. So hat jede ihre eigene Bezeichnung, mit der sie sich als Eltern identifizieren können.
Der Zweitname Magdalena hat übrigens eine besondere Bedeutung: Beide Uromas der kleinen Emilia hießen so – eine liebevolle Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Einen unvergesslichen Moment während der Schwangerschaft erlebten Bianca und Susanne im Kreis ihrer Kolleginnen, als sie dort das Geschlecht erfuhren – ein emotionales Erlebnis, denn bis zur Schwangerschaft arbeiteten beide gemeinsam in einer Kita. Und der schönste Moment bei der Geburt? „Als wir sie endlich im Arm halten konnten“, sagen die beiden. Jetzt genießen Mama, Mami und Emilia die erste ruhige Zeit zu dritt.
Die Antworten kommen wie aus der Pistole geschossen: „49 Zentimeter und 3.100 Gramm“, sagt Angelo D’Ignazio, ganz stolzer Vater, als er nach Größe und Gewicht seiner süßen Tochter gefragt wird: Alisha Aurora Mohr, geboren am Ostersonntag (20. April) um 22.30 Uhr, ist unser „Baby der Woche“ im Lukaskrankenhaus. Um hier zu entbinden, ist ihre Mutter Juliette Mohr eigens aus Bergheim an die Neusser Preußenstraße gekommen. „Die Kinderklinik war uns schon wichtig“, sagt die 21-Jährige, die selbst ausgebildete Pflegefachkraft ist, „nach der Online-Besichtigung des Kreißsaals waren wir dann gleich im März zur Geburtsanmeldung hier.“
Auf die kleine Alisha wartet ein aufregendes Leben: Vater Angelo, der in Frechen geboren wurde, aber größtenteils in den italienischen Abruzzen aufgewachsen ist und dort eine Ausbildung zum Lkw-Mechaniker absolviert hat, arbeitet seit etwa vier Jahren bei einem Schaustellerbetrieb mit Sitz bei Bergheim und hat inzwischen auch Juliette Mohr für diese Tätigkeit begeistern können. „Wir sind NRW-weit unterwegs, maximal aber in einem Umkreis von 250 bis 300 Kilometern“, erzählt Angelo D’Ignazio, der inzwischen neben Deutsch und Italienisch auch Polnisch und Rumänisch spricht, vom Arbeitstag zwischen Auf- und Abbau von mehreren Fahrgeschäften, Toilettenwagen und Imbiss-Ständen auf Jahrmärkten und Kirmessen. Auf einem Jahrmarkt war es auch, wo sich Juliette und Angelo erstmals begegneten. „Das war am 9. November 2022“, hat Angelo auch dieses Datum sofort parat, „beim Winterzauber in Berlin-Lichtenberg. Ich habe sie auf einem Fahrgeschäft gesehen, und sie ist mir sofort aufgefallen. Da habe ich sie angesprochen.“ Und auch bei der Berlinerin funkte es. Töchterchen Alisha Aurora soll in den ersten Jahren auf jeden Fall mit ihren Eltern unterwegs sein. „Es gibt für die Kinder von Reisenden ja auch Kitas und Schulunterricht“, erklärt Juliette Mohr, die als Sozialassistentin unter anderem in einer Berliner Kita tätig war. Doch zunächst steht in einigen Wochen ein weiteres Familienereignis an: die Hochzeit von Juliette und Angelo.