Heimische Brauereien brauchen Nachwuchs 338.200 Hektoliter Bier werden pro Jahr im Rhein-Kreis Neuss getrunken

Der Rhein-Kreis Neuss lässt sich das Bier schmecken: 338.200 Hektoliter Bier – das ist der Bier-Durst vom Rhein-Kreis Neuss im vergangenen Jahr. Rein rechnerisch jedenfalls, sagt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Bei den Über-16-Jährigen liegt der Pro-Kopf-Verbrauch beim Bier nach Angaben der NGG Krefeld-Neuss bei 88 Litern im Jahr. Auf dem Vormarsch seien alkoholfreie Biere – dabei gerade auch Bier-Mischgetränke. Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Angaben des Deutschen Brauer-Bundes. Jetzt gehe es darum, die Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Brauereien in „Bier-Joblaune“ zu halten.

„Der Bier-Durst ist da. Aber der ‚Lohn-Durst‘ bei denen, die das Bier brauen, auch“, so die NGG Krefeld-Neuss.

Foto: NGG/Tobias Seifert

„Es geht um bessere Löhne – für den Brauer genauso wie für die Laborantin. Für die, die das Bier im Fasskeller abfüllen, genauso wie für die, die das Bier in den Handel und in die Gastronomie bringen. Denn neben dem Bier-Durst im Rhein-Kreis Neuss gibt es in den Brauereien auch einen gewaltigen ‚Lohn-Durst‘“, sagt Fouad Laghmouch, Gewerkschaftssekretär der NGG Krefeld-Neuss. Immerhin seien die Preise und Mieten nach oben gegangen. Nach zwei Jahren müsse sich deshalb jetzt auch bei den Löhnen in den heimischen Brauereien etwas tun.

Konkret fordert die Brauerei-Gewerkschaft ein Lohn-Plus von 6,6 Prozent. „Dabei sollen vor allem die Brauerei-Beschäftigten, die nicht so weit oben auf der Lohn-Leiter stehen, profitieren: Mindestens müssen alle, die Vollzeit arbeiten, 280 Euro pro Monat mehr im Portemonnaie haben“, so Laghmouch. Azubis sollen 130 Euro zusätzlich bekommen, so die NGG Krefeld-Neuss. Immerhin seien auch die heimischen Brauereien dringend auf Nachwuchs angewiesen. Die Tarifverhandlungen für die rheinisch-westfälischen Brauereien starten am kommenden Freitag