Das Hospiz freut sich über den zweiten Kaarster Heimatpreis Heimatpreis für das Marienheim Hospiz – Heimat am Lebensende

Kaarst · Der zweite Heimatpreis der Stadt Kaarst wurde verliehen – und er ging an das Marienheim Hospiz! Warum auch ein Hospiz ein wichtiger Aspekt der Heimat ist, erklärte Dr. Ulrike Nienhaus in einer ihrer letzten Amtshandlungen als Bürgermeisterin bei der Auszeichnung des Preisträgers.

 Von links: Brigitta Jansen, Günther Kolvenbach und Gertraud Schümchen nahmen den Heimatpreis der Stadt Kaarst von Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus entgegen.

Von links: Brigitta Jansen, Günther Kolvenbach und Gertraud Schümchen nahmen den Heimatpreis der Stadt Kaarst von Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus entgegen.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Hanna Loll

Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus zeigte sich sichtlich erfreut bei der Übergabe des zweiten Kaarster Heimatpreises. „Der Preis ist einer von vielen Bausteinen der großen Heimatinitiative ,Heimat, Zukunft, Nordrhein-Westfalen’ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen und ich bin froh und dankbar, dass wir zum zweiten Mal den Heimatpreis verleihen können“, so die erste Bürgerin bei ihrer Ansprache im neu gestalteten Albert-Einstein-Forum. Dabei soll der Heimatpreis das lokale Engagement von ehrenamtlich Tätigen würdigen, die sich für die Heimat im besonderen Maße verdient gemacht haben. Hierbei kann es sich um einzelne Personen, Personengruppen, Vereine oder Abteilungen von Vereinen oder Bürgergruppen handeln.

„Doch was ist Heimat? Heimat ist vielfältig – sie ist der Ort, wo man geboren wurde, wo man lebt, wo man Freunde und Familie hat. Und, wie ich immer gern sage: Heimat ist nicht nur ein Ort, sondern ein Gefühl“, betonte Nienhaus. „Das Marienheim Hospiz ermöglicht den Menschen ein würdevolles Sterben in einer Phase, in der sie möglicherweise Angst haben und in der Angehörige sich hilflos fühlen. Sie bieten denen eine Heimat, für die es in diesem Abschnitt ihres Lebens nicht mehr möglich ist, tatsächlich zu Hause zu sein“, lobte die Bürgermeisterin den neuen Preisträger. Den ehrenamtlich Tätigen käme hier eine ganz besondere Bedeutung zu.

Den ersten Kaarster Heimatpreis im vergangenen Jahr gewannen die Tuppis, die ehrenamtlichen Helfer des Tuppenhofs. Jetzt durfte sich das Marienheim Hospiz über den vom Land NRW mit 5.000 Euro geförderten Preis freuen. Über den Preisträger entscheidet der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss der Stadt Kaarst.

Für das Hospiz nahm Günther Kolvenbach, Vorsitzender des ehrenamtlich tätigen Vorstands und Gründungsmitglied, die Urkunde und das Preisgeld entgegen. „Als ich gehört habe, dass wir den Heimatpreis gewonnen haben, habe ich zunächst gestutzt – als ich dann aber länger darüber nachgedacht habe, kam ich zu einem ähnlichen Schluss wie Sie, Frau Bürgermeisterin: Heimat beginnt mit der Geburt und hoffentlich endet das Leben für Menschen auch mit einem Gefühl der Heimat im Herzen. Wir möchten, dass sich die Gäste des Hospizes wie Zuhause fühlen“, so Kolvenbach.

Auch wenn die diesjährige Verleihung des Heimatpreises aufgrund der Pandemie deutlich kleiner ausfallen musste als im Vorjahr, so sollte doch für die richtige Atmosphäre gesorgt sein: Dr. Frank Henn stimmte mit dem Hang, einem außergewöhnlichen Musikinstrument, rhythmische Klänge an. Doch Henn war nicht nur zur musikalischen Begleitung da – er kennt die Arbeit des Hospizes gut, bietet für die Gäste dort eine Musiktherapie an. Emotional schilderte er, wie er erst kürzlich einer Frau mit seiner Musik den letzten Weg erleichtert und sie so begleitet hat – für ein letztes Gefühl der Heimat und Kraft.

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