Mehrgenerationenprojekt: Gemeinsam leben statt einsam alt werden - so geht’s +++Cohousing in Kaarst+++Infoveranstaltung am kommenden Sonntag+++

Büttgen · Klaus Ulrich Schmid und seine Mitstreiter wollen eine für Kaarst einzigartige Wohnform etablieren: Beim „Cohousing“ (wir berichteten) sollen mehrere Generationen gemeinsam leben, sich gegenseitig helfen, von den Erfahrungen und Fähigkeiten der anderen profitieren.

 Jutta und Klaus Ulrich Schmid (v.l.) sowie Alexandra Frey und Josef Hecker (aus privaten Gründen inzwischen aus dem Kaarster Wohnprojekt ausgestiegen) besuchten in Stockholm verschiedene „Cohousing“-Projekte.

Jutta und Klaus Ulrich Schmid (v.l.) sowie Alexandra Frey und Josef Hecker (aus privaten Gründen inzwischen aus dem Kaarster Wohnprojekt ausgestiegen) besuchten in Stockholm verschiedene „Cohousing“-Projekte.

Foto: Foto: privat

Jetzt ist eine Kaarster Projektgruppe nach dem Besuch verschiedener „Cohousing“-Kollektive in Stockholm mit reichlich Eindrücken zurück gekehrt. Die neu gewonnenen Kenntnisse und zahlreiche weitere Themen stehen auf der Tagesordnung der Infoveranstaltung zum „Cohousing Kaarst“ am kommenden Sonntag, 29. Mai, 15 Uhr, in der Büttgener Johanneskirche an der Novesiastraße.

Rund 30 Personen bilden die Basis des Wohnprojektes und sollen auch die erste Finanzierung sichern. Bis zu 50 Wohneinheiten könnten entstehen – für Jung und Alt, Eigentums- und Mietwohnungen in den verschiedensten Größen. Wichtig ist: Jeder Mitbewohner soll sich mit seinem Engagement einbringen; sei es als Betreuer für die Kinder, beim Schleppen von Wasserkästen für den älteren Nachbarn oder als Handwerker. Ende Mai trifft sich die „Cohousing“-Gruppe mit Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus. „Wir wollen besprechen, welche Grundstücke konkret für die Verwirklichung unseres Projektes infrage kommen“, so Schmid. Nach dem Besuch in Stockholm ist er voller Eindrücke: „Die Wohnprojekte in Stockholm sind samt und sonders von kommunalen Wohnbaugesellschaften erstellt worden“, berichtet er. Alle Projekte sind mit unterschiedlichsten Gemeinschaftsräumen ausgestattet, wobei die Küche und der große Gemeinschaftsraum für Mahlzeiten und Treffen überall das Zentrum darstellen. Typisch für Skandinavien ist die obligatorische Sauna und der gemeinsam genutzte Wasch- und Trockenraum. „Eine gemeinsame Werkstatt, ein Sportraum, sowie ein Raum zum Toben für Kinder ist meistens auch vorhanden“, weiß Schmid. Zwischen 50 und 140 Bewohner sind in den von der Gruppe besuchten Häusern untergebracht. Den Dreh- und Angelpunkt bildet die Zubereitung und Einnahme von gemeinsamen Mahlzeiten. Die Gemeinschaftsaktivitäten in den einzelnen Anlagen sind höchst unterschiedlich und stark von der Eigeninitiative der Bewohner geprägt. Neben kulturellen Aktivitäten wie Lesezirkel mit Buchbesprechungen, Theaterkreis aktiv in der Gruppe oder Besuch von Theatern, gemeinsamem Singen bis zur Bildung eines Haus-Chores sind es handwerkliche Aktivitäten, die man neben Sport am häufigsten findet.

Und auch im Kaarster „Cohousing“-Projekt soll Gemeinschaft groß geschrieben werden. Dabei sollen alle Generationen angesprochen werden. So soll am kommenden Sonntag zum Beispiel besprochen werden, wie mehr junge Leute motiviert werden können, bei dem Projekt mitzumachen – denn an dieser Gruppe fehlt es im Kreis der bislang meist über 50 Jahre alten Interessenten.

Wer sich unverbindlich über das Wohnprojekt informieren möchte, erhält am Sonntag um 15 Uhr in der Johanneskirche weitere Informationen. Fragen beantwortet Klaus Schmid auch per E-Mail unter

kaarst.mehrgen@gmail.com.

Rolf Retzlaff

(Kurier-Verlag)
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