„Kaarster helfen“ übernimmt Organisation +++ Unterstützer gesucht Neue „Kaarster Tafel“ soll ab Januar Bedürftige versorgen

Kaarst · Wohltätig sein, sich um Mitmenschen kümmern, die schwere Zeiten durchleben – das sind Ziele des Vereins „Kaarster helfen“. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Vorsitzende, Bürgermeisterin Uschi Baum, und Geschäftsführer Leo Erdtmann eine große Lücke füllen: Nachdem die „Neusser Tafel“ ihrem kompletten Ehrenamtler-Team in Kaarst gekündigt hatte, wird jetzt die „Kaarster Tafel“ gegründet.

Das Gründungsteam der Kaarster Tafel (v.l.) sucht weitere Mitstreiter: Leo Erdtmann, Sabine Kühl, Uschi Baum, Marie-Luise Grüe und Thomas Humpfle.

Das Gründungsteam der Kaarster Tafel (v.l.) sucht weitere Mitstreiter: Leo Erdtmann, Sabine Kühl, Uschi Baum, Marie-Luise Grüe und Thomas Humpfle.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Geplanter Start: 1. Januar 2023.

Marie-Luise Grüe und Thomas Humpfle wollten die eben genannte Kündigung nicht einfach so hinnehmen. Für die „Tafel“-Mitarbeiter war klar: Sie wollen sich weiter engagieren, fanden eine Mitstreiterin in Sabine Kühl und tatkräftige Unterstützer durch den Verein „Kaarster helfen“, der kurzerhand eine Abteilung „Kaarster Tafel“ gründete. Zuvor mussten die „Tafeln“ in den benachbarten Städten laut Bundessatzung zustimmen. Kein Problem in Grevenbroich, Meerbusch, Willich und Dormagen – das Okay aus Neuss holte der Landesverband der „Tafeln“ ein...

Für die Menschen, die in Kaarst die „Tafel“ besuchen, soll sich nichts ändern: Ausgabe wird ab 1. Januar wieder donnerstags von 14.30 bis circa 17.30 Uhr im Pfarrsaal St. Martinus an der Rathausstraße sein – die Kirche stellt die Räumlichkeiten weiter kostenlos zur Verfügung. Lediglich den Leistungsnachweis müssen die Kunden noch einmal vorzeigen – das neue Team setzt auf digitale Verwaltung statt Zettelwirtschaft.

Um möglichst schnell wieder die Menschen in Kaarst unterstützen zu können, wird auch mit der „Meerbuscher Tafel“ zusammengearbeitet. „Meerbusch liefert die Infrastruktur, wir die Ehrenamtler“, macht Humpfle deutlich. Mehr als 30 Menschen haben ihr Engagement in Kaarst bereits angemeldet. „Aber wir suchen weiterhin Ehrenamtler, um die Aufgaben auf möglichst viele Schultern zu verteilen“, so Humpfle. Und natürlich werden weiter Geschäftsleute gesucht, die Waren spenden; in der kommenden Woche will das „Kaarster Tafel“-Team auf Vorstellungstour gehen, um möglichst viele Kaarster Händler für ihr Projekt zu begeistern. Dabei sind nicht nur Lebensmittel gefragt: „Die Kinder hatten sich zum Beispiel riesig über Lego-Tütchen gefreut“, erinnert sich Grüe. 

Uschi Baum hofft auch auf Geldspenden: „Rund 25.000 Euro müssten für ein Kühlfahrzeug, das wir mit Meerbusch teilen können, zusammenkommen.“ Überhaupt ist das Kaarster Team begeistert von der Hilfsbereitschaft der benachbarten „Tafeln“: Grevenbroich und Meerbusch werden bei den ersten Ausgabeterminen am 5. und 12. Januar „Ware“ liefern, Willich hat schon Brot angekündigt. „Es ist einfach toll, wie die Tafeln im Umkreis uns unterstützen“, sagt Uschi Baum.

Wer sich am Aufbau der „Kaarster Tafel“ beteiligen möchte – als Sponsor, Händler, aktiver Ehrenamtler oder „Netzwerker“ –, erhält weitere Informationen auf der Homepage des Vereins „Kaarster helfen“ unter

www.kaarster-helfen.de oder schreibt eine E-Mail an

tafel-kaarst@kaarster-helfen.de.

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