1. Kaarst

So wollen skrupellose Betrüger Geld von der Flüchtlingshilfe ergaunern Polizei warnt vor Betrugsmaschen gerade in der Vorweihnachtszeit

So wollen skrupellose Betrüger Geld von der Flüchtlingshilfe ergaunern Polizei warnt vor Betrugsmaschen gerade in der Vorweihnachtszeit

Eine bodenlose Unverschämtheit! Da engagieren sich Menschen zum Wohle der Neubürger, setzen sich voller Herzblut für sie ein — und skrupellose Zeitgenossen haben nur eins im Sinn: sich zu bereichern.

So hat jetzt ein Betrüger versucht, auf Kosten der Flüchtlingshilfe Kaarst einen Staubsauger zu bestellen.

Als Uschi Baum, Vorsitzende der Flüchtlingshilfe, sah, dass eine Lastschrift in Höhe von 304 Euro vom Vereinskonto abgebucht werden sollte, wurde sie skeptisch — zumal bestimmt keins der Vorstandsmitglieder einen Akku-Staubsauger bestellt hatte. Baum kontaktierte den Onlineshop, bei dem die Bestellung eingegangen war. Hier wurde der Versuch unternommen, den Besteller unter der angegebenen Telefonnummer zu erreichen — kein Anschluss unter dieser Nummer. Uschi Baum widersprach der Lastschrift, der Verein musste nicht zahlen. Auch stellte sie bei der Polizei Strafanzeige gegen Unbekannt. Für die Polizei kein Einzelfall: Offenbar handelt es sich hier um Betrug zum Nachteil der Flüchtlingshilfe. "Insbesondere in der Vorweihnachtszeit warnen wir vor Online-Betrug in den verschiedensten Ausprägungen", so Polizeisprecherin Daniela Dässel. Die Betrugsmasche im aktuellen Fall ist simpel: Mithilfe der im Internet frei zugänglichen Bankverbindungsdaten wird eine Bestellung per Lastschrift getätigt, die Unterschrift wird gefälscht und es wird eine beliebige Adresse abgegeben. Per Paketverfolgung auf dem Handy wissen die Übeltäter genau, wann die Ware geliefert wird, stehen dann zufällig vor der Haustür und nehmen die Bestellung an.

Dies ist nur eine von vielen Maschen, wie Betrüger online unrechtmäßig zu Geld kommen. Da gibt es zum Beispiel den Missbrauch des gehackten E-Bay-Accounts, über den ein Fremder natürlich nicht vorhandene Waren angeboten und Geld kassiert hat.

Uschi Baum ist entsetzt über die Dreistigkeit der gedankenlosen Betrüger: "Wie kann man auf Kosten hilfsbedürftiger Menschen einen Akku-Staubsauger bestellen?" Da mutet ein weiteres Übel nur noch als Nebensächlichkeit an: Alljährlich sollen dem Büttgener Schwimmverein, deren Vorsitzende Uschi Baum ebenfalls ist, per Lastschrift 6 Euro für eine Douglas-Mitgliedskarte abgebucht werden — und stets widerspricht Baum dem natürlich.

Und wie schützt man sich vor Betrügereien? Auf der Homepage der Sparkasse Neuss (www.sparkasse-neuss.de) findet man zahlreiche Verhaltensregeln für den größtmöglichen Schutz im Zahlungsverkehr. "Dies betrifft die gesamte Bankenlandschaft; wir geben in Abstimmung mit den Ermittlungsbehörden Sicherheitshinweise", weiß Sparkassen-Unternehmenssprecher Stephan Meiser, "und diese Seite wird laufend aktualisiert."

Rolf Retzlaff

(Kurier-Verlag)