Schüler aus dem Rhein-Kreis Neuss beim Europatag Grenzüberschreitende Einblicke in Ausbildung und Berufswelt

Neuss/Kaarst · Europa lebt vom persönlichen Austausch und grenzüberschreitenden Miteinander – und bietet jede Menge Chancen. Das wurde jetzt beim gemeinsamen Europatag des Rhein-Kreises Neuss und der euregio rhein-maas-nord im Forum der Sparkasse Neuss erneut eindrucksvoll deutlich. Rund 80 Schüler aus drei Europaschulen im Rhein-Kreis Neuss und des Broekhin-Colleges in Roermond nahmen mit ihren Lehrkräften an der Veranstaltung zum Thema „Die EU und die digitale Arbeits- und Bildungswelt: Wie lernen und arbeiten wir im Europa von morgen?“ teil.

Beim gemeinsamen Europatag des Rhein-Kreises Neuss und der euregio rhein-maas-nord im Forum der Sparkasse Neuss (v.l.): Ludger Kazmierczak, Carsten Proebster, Ruth Harte, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Maike Hajjoubi, Marten Schlöbe, Philipp Scharner, Arnd Thierfelder, Mateusz Brudek und Benjamin Küsters.

Foto: Rhein-Kreis Neuss/M. Walter

In seiner Begrüßung betonte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, welch große Errungenschaft die Europäische Union ist. „Europa steht für Frieden und Gemeinschaft, für Wohlstand, wirtschaftlichen Erfolg und Integration“, sagte er. Die EU biete zudem hervorragende Zukunftsperspektiven. Mit Blick auf die Schüler stellte er heraus, dass dies insbesondere auch für Ausbildung, Studium und Arbeitsmarkt gelte. Petrauschke ermutigte die Schüler, dies zu nutzen. „Ausbildung und Arbeit sind die Grundlage für Wohlstand und ein selbstbestimmtes Leben.“ Zugleich machte der Landrat vor dem Hintergrund von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine deutlich, dass Europa auch bedroht und der Einsatz für die gemeinsamen Werte wichtig ist. Er appellierte an die Schüler, den europäischen Gedanken weiterzutragen, und dankte den Europaschulen im Rhein-Kreis Neuss sowie den Teilnehmern des Europatags für ihr Engagement.

Im Namen der Sparkasse Neuss begrüßte Vorstandsmitglied Carsten Proebster die Teilnehmer im Forum. Er erläuterte anhand der geplanten Einführung eines neuen Sprachdialogsystems konkrete Vorteile der Digitalisierung für Kunden und Arbeitgeber: „Mit dem System verfolgen wir drei Ziele: Wir wollen telefonische Anliegen noch schneller beantworten können, unsere Mitarbeitenden von reinen Routineanfragen, zum Beispiel nach dem Kontostand, entlasten und damit dem auch bei uns spürbaren Fachkräftemangel begegnen“, so Proebster.

In einer interaktiven Frage-Antwort-Runde stellte Maike Hajjoubi, Geschäftsführerin der euregio rhein-maas-nord, den Schülern die Funktion und Aufgaben des deutsch-niederländischen Zweckverbandes vor. Arnd Thierfelder, stellvertretender Geschäftsführer Berufliche Bildung und Leiter Fortbildung und Fachkräfteberatung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, lenkte den Blick auf den Fachkräftebedarf in der Region und wie sich Erwartungen sowohl auf Seiten der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer verändern.

Darauf aufbauend wurde das Thema „Die EU und die digitale Arbeits- und Bildungswelt: Wie lernen und arbeiten wir im Europa von morgen?“ aus umfangreichen Perspektiven und grenzüberschreitend beleuchtet. Wie hat sich die Arbeitswelt verändert? Was müssen Arbeitgeber tun, um talentierte und begeisterte Nachwuchskräfte zu finden? Was ist jüngeren Generationen bei einem Arbeitgeber wichtig? Diese und weitere Fragen standen in einer anregenden Diskussion, der eine Vorstellung der Teilnehmer vorgeschaltet war, im Fokus. Hierbei handelte es sich um Benjamin Küsters (Garten- und Landschaftsbau Küsters in Neuss), Marten Schlöbe (Leiter Personalbereich, RWE Power AG), Philipp Scharner (Teamleiter Berufsberatung vor dem Arbeitsleben, Agentur für Arbeit Neuss), Mateusz Brudek (Teamleiter Arbeitgeber-Service Ausbildungsstellenvermittlung, Agentur für Arbeit Neuss) und John van Helden (Geschäftsführer von Yookr for living Data).

Nach einem gemeinsamen Imbiss stand am Nachmittag ein Besuch der Europazentrale des auf Bürobedarf und –material spezialisierten Unternehmens Viking in Venlo auf dem Programm. Dort begrüßte Ton Raijmakers, Manager für die Beneluxregion und Leiter des Personalwesens, die Schüler und die sie begleitenden Lehrer. In mehreren Gruppen standen zudem Führungen durch die Europazentrale an, ehe es mit dem Bus zurück nach Neuss ging.

Zum Abschluss des gemeinsamen Europatages von Rhein-Kreis Neuss und euregio rhein-maas-nord betonten die Teilnehmer, dass es eine spannende und informative Veranstaltung war, die viele neue Einblicke ermöglicht hat.

(-skB)