Eine Schande! Stadtverwaltung hat Geld für Millionen-Tümpel - aber nicht für das Glockenspiel

Neuss · Die Menschen in Neuss sind stinksauer. Sie warten seit Monaten auf dem Münsterplatz auf das Schützenregiment, das jahrelang pünktlich um 17 Uhr aus dem Vogthaus marschiert. Zu des Neussers schönster Klänge.

Während weit weg von der City an der Nordkanalallee gerade Millionen in einen Tümpel namens "Epanchoir" verpulvert werden, verstummt ein Wahrzeichen von Neuss.

Es sind die kleine Dinge, die der in Neuss regierenden CDU schaden. Dinge, die aber das Herz der Kinder berühren und den Alten Tränen in die Augen treiben. Seit Monaten ist das Glockenspiel im Zeughaus am Münsterplatz defekt. "Kostenpunkt 10.000 Euro", heißt es aus dem Rathaus. Und: "Wir haben kein Geld. Wir suchen einen Spoinsor." Doch der findet sich nicht. Ausgerechnet in jenem Jahr, wo der Präsident des Neusser Bürgerschützenvereins, Thomas Nickel, Bürgermeister werden will. Die regiernede CDU hat kein Geld. Das Gebäude gehört einer Brauerei, die mit Neuss nichts mehr zu tun hat. Früher war dort die Volksbank Neuss beheimatet.

"Das Empanchoir-Loch weit draußen wird derzeit für Millionen gebaut", wundert sich Otto Saarbourg. Der Neusser Heimat-Kenner erinnert daran, dass es sich dabei um das Lieblings-Projekt des CDU-Vorstandes um Klaus Karl Kaster gehandelt hat. "Für das Wahrzeichen von Neuss sind aber noch nicht einmal 10.000 Euro da", schimpfen die Bürger im Internet. Neuss hatte erst kürzlich viel Geld vom Möbelgiganten Höffner erhalten, muss aber derzeit Millionen für Flüchtlingsheime aufbringen.

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