Trotz Schlägerei und Messerattacke: Einsatzkräfte mit Fest-Bilanz zufrieden Hilfeleistungen um rund 40 Prozent gesunken+++Besucher feierten friedlich

Neuss · Wenn das Schützenfest ohne große Vorkommnisse zu Ende gegangen ist, machen sie drei Kreuze: Auch in diesem Jahr waren die Einsatzkräfte der Neusser Hilfsorganisationen rund um die Uhr im Einsatz. Massenschlägereien und eine Pfefferspray-Attacke hielten sie auf Trab.

 An allen Ecken und Enden waren die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen im Einsatz.

An allen Ecken und Enden waren die Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen im Einsatz.

Foto: Fotos (3): Violetta Buciak

Polizei und Rettungskräfte mussten in den ersten beiden Nächten des Neusser Schützenfests mehrmals ausrücken. Ein Betrunkener geriet mit einem Spielmannszug aneinander, am Niedertor gab es eine Massenschlägerei, ein Randalierer kam in Haft und an der Krefelder Straße verletzte ein Mann Passanten mit Pfefferspray. Insgesamt ziehen die Verantwortlichen aber eine positive Bilanz. Zwar hat sich die Zahl der Fahrzeugeinsätze im Vergleich zum Vorjahr durch die Großeinsätze um zehn Prozent erhöht, dafür seien die Hilfeleistungen in den drei Unfallhilfestellen um circa 40 Prozent gesunken.

„Das liegt vermutlich daran, dass es in diesem Jahr kaum Insektenstiche zu behandeln gab. Und die waren sonst immer in den Top Drei der Einsatzgründe“, erklärt Johanniter-Sprecher Dieter Guderley.

Auch das große Hitzeproblem vom Vorjahr blieb aus – zumindest bis zum Dienstag. Dennoch musste am Sonntag zur Königsparade eine 91-jährige Besucherin mit einem Tragetuch von der Tribüne geholt werden. „Ansonsten haben die Gäste scheinbar dazu gelernt. Ich habe selten so viele Zuschauer mit Hüten und Sonnenschutz gesehen, wie in diesem Jahr“, freut sich Deutsches-Rotes-Kreuz-Chef Marc Dietrich. Und ein weiterer Trend freut die Ehrenamtler. „Noch nie haben sich so viele Besucher bei uns bedankt wie in diesem Jahr. Bei den Biwaken kamen teilweise ganze Schützenzüge mit Softgetränken zu uns. Mehrfach wurden wir von Passanten angehalten, die einfach nur Danke sagen wollten“, so Guderley.

75 bis 98 Personen waren täglich im Einsatz, insgesamt kamen so 5.400 ehrenamtliche Arbeitsstunden zusammen. „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr mehr freiwillige Helfer hatten als im Vorjahr, und heißen weiteren Nachwuchs stets willkommen“, betont Tim Gladis, Rettungswagenleiter bei den Maltesern. Der Einsatz der Hilfskräfte wurde auch durch Schützenkönig Christoph I. Napp-Saarbourg belohnt, der Königsorden und Nadeln an die Ehrenamtler verteilte.

Erleichtert zeigten sich die Helfer auch über den reibungslosen Ablauf trotz Betonklötzen. Sie sollten Pkw-Attentate wie zuletzt in Barcelona verhindern. „Unsere Einsätze wurden dadurch nicht behindert. Bei Bedarf sind die Klötze innerhalb von 30 Sekunden aus dem Weg geräumt“, weiß Guderley.

Bilder zum Fest, Infos zum neuen König und mehr finden Sie auf www.stadt-kurier.de

Violetta Buciak

(Kurier-Verlag)
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