Besonders wichtig ist in diesem Jahr die Grippeimpfung, da die aktuell zirkulierenden Grippeviren in Europa aggressiver erscheinen als in den Vorjahren.
Infektionskrankheiten wie Grippe, Covid-19 oder RSV belasten vor allem ältere oder chronisch kranke Menschen stark. Impfungen schützen nachweislich vor schweren Verläufen und entlasten darüber hinaus auch das Gesundheitssystem.
Die Virusgrippe äußert sich oft durch hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, ausgeprägte Müdigkeit und ein deutliches Krankheitsgefühl. Risikogruppen wie ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen oder Bewohner von Pflegeeinrichtungen können schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündungen entwickeln. Eine jährliche Grippeimpfung wird dringend empfohlen, idealerweise im Zeitraum zwischen Oktober und Mitte Dezember. Neu ist, dass auch Menschen mit häufigem Kontakt zu Tieren wie Geflügel oder Schweinen geimpft werden sollten, um Mischinfektionen mit Tier- und menschlichen Grippeviren zu vermeiden.
Obwohl der offizielle Gesundheitsnotstand beendet ist, bleibt das Coronavirus ein ernstzunehmendes Risiko. Symptome wie schwerere Atemwegsprobleme, Magen-Darm-Beschwerden oder Long-Covid treten weiterhin auf, besonders bei Risikogruppen wie Personen ab 60 Jahren, chronisch Kranken oder Bewohnern von Pflegeheimen. Eine jährliche Auffrischimpfung ist für diese Personengruppen empfehlenswert. Gesunde Erwachsene sollen eine Basisimmunität aufbauen, bestehend aus drei Erregerkontakten (mindestens eine Impfung und zweimalige Infektion).
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) führt hauptsächlich bei älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem zu grippeähnlichen Beschwerden, die sich zu schweren Lungenentzündungen entwickeln können. Besonders betroffen sind Menschen ab 75 Jahren oder ab 60 mit schweren Vorerkrankungen. Eine einmalige RSV-Impfung, idealerweise im Herbst, bietet Schutz für die gesamte Wintersaison.
Pneumokokken sind bakterielle Erreger, die vor allem Säuglinge, Kleinkinder und ältere Erwachsene gefährden können. Die Infektionen lösen Mittelohrentzündungen, Bronchitis oder schwere Lungenentzündungen aus und können bei Risikopersonen in Blutvergiftungen oder Hirnhautentzündungen übergehen. Eine Impfung wird ab dem frühen Kindesalter empfohlen und sollte bei Erwachsenen ab 60 Jahren sowie chronisch Kranken aufgefrischt werden.
Im Rhein-Kreis Neuss bieten zahlreiche Apotheken Grippe- und Coronaimpfungen direkt vor Ort an. Zusätzlich gehört eine umfassende Impfberatung in vielen Apotheken inzwischen zum Standard. Es wird geprüft, ob Auffrischungen notwendig sind oder kombinierte Impfungen, wie etwa Grippe und Covid-19, in einem Termin durchgeführt werden können. Laut Apotheker Christoph Napp-Saarbourg sollen Unsicherheiten abgebaut und die Hürde für Schutzimpfungen gesenkt werden, um möglichst vielen Menschen einen zeitnahen Schutz zu ermöglichen.
Lokale Apotheken bieten hierfür Beratungstermine, teils mit speziellen Aktionstagen oder verlängerten Öffnungszeiten, an. Über das Online-Tool www.apoguide.de können per Postleitzahl Apotheken gesucht werden, die Impfungen durchführen. Besonders Personen mit chronischen Vorerkrankungen, geschwächtem Immunsystem oder ältere Erwachsene sollten ihren Impfstatus prüfen lassen und so sich und ihre Mitmenschen schützen.