Betrüger erbeuten Schmuck Seniorin mit Schockanruf unter Druck gesetzt

Neuss · Am Dienstag, 22. Februar, gegen 15 Uhr, wurde die Polizei über einen Betrug mittels Schockanruf informiert. Eine Neusser Seniorin war telefonisch von einem Unbekannten kontaktiert worden, der ihr berichtete, er sei von der Polizei und ihre Tochter habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, sodass ihr nun eine Haftstrafe drohe.

 Ein gemeiner Schockanruf: Eine Seniorin aus Neuss wurde vermeintlich von der Polizei angerufen und zur Zahlung einer hohen Geldsumme aufgefordert.

Ein gemeiner Schockanruf: Eine Seniorin aus Neuss wurde vermeintlich von der Polizei angerufen und zur Zahlung einer hohen Geldsumme aufgefordert.

Foto: www.polizei-beratung.de/Maik Goering

Untermalt wurde das Telefonat von einer weiblichen Stimme, die sich als Tochter ausgab und unter Weinen um Hilfe bat. Abwenden könne man die juristischen Folgen nur, wenn eine hohe Geldsumme bezahlt werde. Die Seniorin war in Sorge und begab sich mit ihrem Schmuck zur Erftstraße in Neuss. Eine ihr unbekannte Frau nahm die Wertsachen entgegen und entfernte sich in Richtung Breitestraße. Sie soll etwa 1,60 bis 1,65 Meter groß gewesen sein, hatte schwarze schulterlange Haare und war bekleidet mit einer Art Mantel oder langer Daunenjacke mit Kapuze in hellgelber Farbe. Die Kapuze hatte sie ins Gesicht gezogen. Nach der Übergabe blieb das Telefonat weiterhin bestehen; der angebliche Polizeibeamte behauptete, der Schmuck reiche nicht aus. Die Seniorin fuhr sodann zu einer Bank an der Nievenheimer Straße und wollte dort noch Geld abheben. Aufmerksamen Mitarbeitern jedoch fiel auf, dass etwas nicht stimmte, und informierten die Polizei. Eine weitere Geldübergabe wurde somit verhindert.

Die Seniorin konnte über den Betrug aufgeklärt werden und erstattete Anzeige.

Die weiteren Ermittlungen hat das Kriminalkommissariat 12 übernommen. Mögliche Zeugen werden gebeten, sich unter Tel. 02131/300-0 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Betrüger versuchen immer wieder, mit Schockanrufen an das Geld und die Wertgegenstände ihrer Opfer zu gelangen. Wer unter Druck gesetzt wird, denkt vielleicht nicht gleich darüber nach, ob ein Anliegen überhaupt berechtigt sein könnte. Bitte beachten Sie: Auch wenn vermeintliche Amtsträger Sie anrufen und plötzlich und sehr eilig zum Beispiel hohe Bargeldsummen von Ihnen fordern, dürfen Sie misstrauisch sein und sich nach der Rechtmäßigkeit des Anrufs erkundigen. Legen Sie auf, rufen Sie die entsprechende Stelle selbst an (suchen Sie die Nummer dazu selbst heraus!) oder erkundigen Sie sich bei Ihren Angehörigen, ob die Ihnen erzählte Geschichte so zutreffend ist. Informieren Sie die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt oder Sie Opfer eines Betruges geworden sind, entweder über Tel. 02131/300-0 oder über den Notruf 110.

Präventionstipps finden Sie auf der Internetseite der Polizei im Rhein-Kreis Neuss (https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw/artikel/vorsicht-vor-betruegern).

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