Und die sind etwas ganz Besonderes, spiegeln sie doch das Herz und die Seele des neuen Bürgerparks und der Stadt Neuss selbst wunderbar wider.
An der Ideenfindung waren auch Kinder aus der Region beteiligt: Sie konnten Wünsche äußern und den Erwachsenen erklären, wie ein guter Spielplatz auszusehen hat. So wünschen sich die Kids für ihre neuen Spielplätze vielfältige Möglichkeiten zum Spielen, Toben, Schaukeln, Klettern und Bewegen. Schnatmann erzählt: „Die Kinder hatten viele tolle Ideen, nicht alle – wie etwa ein Trampolin oder eine Hüpfburg – können wir umsetzen. Aber was möglich ist, machen wir auch! Wie zum Beispiel einen Wasserspielplatz.“ Denn die Ergebnisse der Kinderbeteiligung flossen in die Aufgabenstellung des zweistufigen Planungswettbewerbs ein, der europaweit an Spielgerätehersteller ausgeschrieben wurde. Eine Jury bestehend aus Mitarbeitern der Stadt Neuss und der Landesgartenschau GmbH widmete sich, gemeinsam mit dem Verein Grünes Herz, der Inklusionsbeauftragten der Stadt und dem Clemens-Sels-Museum als Beratern, einen Tag lang den insgesamt zehn final eingereichten Entwürfen. Bei der Auswahl besonders im Fokus standen die Fragen nach Spielwert der Geräte, Sonnenschutz, inklusiven Spieleinheiten, Kinderwünschen und Materialität.
„Die ausgewählten Spielplatzplanungen erfüllen voll unsere Erwartungen. Besonders erfreulich sind die umfangreichen Angebote für Kinder, die auf den Rollstuhl angewiesen sind. Das gibt es so nur in unserem neuen grünen Herz Neuss“, freut sich Nothnagel. Denn an allen drei Spielplätzen gibt es auch barrierefrei zugängliche Spielmöglichkeiten.
Auch der Bürgermeister freut sich über die Ergebnisse, die noch in diesem Jahr Gestalt annehmen werden. Er weiß: „Neuss ist eine kinder- und familienfreundliche Stadt – daran arbeiten wir kontinuierlich. Neben ausreichend Kitaplätzen und Schulen bedeutet das auch, eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung zu ermöglichen.“ Rund 220 Spielplätze gebe es in Neuss bereits, doch Breuer betrachtet die Laga als „Impulsgeber, den wir nutzen, um das Angebot noch mal zu verbessern.“
Am 20. Januar wurden nun also die Aufträge an die Spielgerätehersteller Hochkant GmbH aus Gestsratz (Römer-Spielplatz), Zimmer.Obst GmbH aus Spreenhagen (Kaninchenbau) und ESF Emsland Spiel- und Freizeitgeräte GmbH aus Geeste (Rennbahn-Spielplatz) vergeben, die jetzt die Spielgeräte für die Neusser Kids bauen. Im Herbst 2025 soll mit der Montage der Spielplatzanlagen begonnen werden, die dauerhaft auf dem Gelände verbleiben und erstmalig zum Start der Landesgartenschau 2026 erlebbar werden.
Nachdem der Bürgerpark in Teilbereiche gegliedert sein wird, orientieren sich die Themen der Spielplätze an den Teilbereichen, in denen sie gebaut werden: im Sporthain, dem Naturhain und dem Hammfeldhof. „Der erste Ort ist nah am Eingang, gleich neben dem Sportangebot für Erwachsene. Auf dem Rennbahn-Spielplatz wird es eine Menge Gelegenheiten zur Bewegung geben. Balancierelemente, eine Wirrwarr-Strecke, eine Lianenbahn, Lauftrommeln, eine inklusive Steganlage und vieles mehr warten darauf, von großen und kleinen Kindern entdeckt zu werden. Darüber hinaus wird die Historie der ehemaligen Pferderennbahn spielerisch mithilfe von dynamischen Spielgeräten aufgegriffen.
Im Naturhain wird es um das Naturerlebnis gehen. Inspiriert von den zahlreichen auf dem Gelände lebenden Kaninchen wird eine über fünf Meter hohe Spielskulptur errichtet, die den Kindern das Gefühl geben wird, einen Kaninchenbau betreten zu haben. Mehrere durch Tunnel miteinander verbundene Kaninchenhöhlen, natürliche Materialien und eine reduzierte, naturnahe Farbgebung, eine geschlossene, gewundene Rutsche, Kaninchen-Wipptiere und mehr laden zum natürlichen Spiel ein. Schnatmann freut sich: „Auch im Innenbau wird es Spielwert durch Geräte an Wänden, Boden und Decke geben.“ Seile und ein Holzgerüst sorgen für bespielbares „Wurzelwerk“ rund um den Kaninchenbau.
Das Thema für den rund 630 Quadratmeter großen Römerspielplatz im Bereich des Hammfeldhofes leitet sich aus der Neusser Stadtgeschichte ab und nimmt Bezug auf das Römerlager Novaesium. Hier erwarten die Kids vier hohe Türme, zwei Rutschen, eine Vogelnestschaukel, ein Sand-Matsch-Bereich, ein Kleinkinderbereich, Rampen und Haltegriffe für inklusives Spielen, ein Niedrigseil-Parcours und sehr vieles mehr.
Insgesamt zahlt die Stadt für die drei Spielplätze rund 400.000 Euro, der Rest wird durch Fördergelder von Land und Bund finanziert (90 Prozent Förderung Kaninchenbau, je 70 Prozent für Römer- und Rennbahn-Spielplatz).
Hanna Glinski