Die Zahl der Igel, die bei Jenny Olapoju abgegeben werden, wächst seit Jahren stetig. Waren es 2023 noch unter 200 stachelige Gesellen, stieg die Zahl 2023 auf 320 an – und 2024 waren es knapp 550 Tiere. Zurzeit überwintern „nur“ 14 Igel im Keller des Hauses in Neuss-Weckhoven, aber Olapoju wird durch zahlreiche Helfer unterstützt, die rund 150 Tieren ebenfalls ein Überwinterungsplätzchen schaffen. In Stoßzeiten – Mai/Juni und September/Oktober, wenn die kleinen Igel zur Welt kommen – werden auch schon mal mehr als 20 notleidende Igel pro Tag bei ihr abgegeben.
Wird Jenny Olapoju ein Igel gebracht, versucht sie meist, ihn mit eigenen Mitteln wieder gesund zu bekommen. Das Ziel: „Im Frühjahr sollen sie wieder in die Freiheit entlassen werden“, erklärt die engagierte Tierfreundin. Sollte medizinische Hilfe erforderlich sein, erhält sie Hilfe von einem Grevenbroicher Tierarzt („Das ist leider zu bestimmten Zeiten mehrmals pro Woche nötig“, bedauert sie).
Jenny Olapoju hat sich ein riesengroßes Helfer-Netzwerk aufgebaut. Der Facebook-Auftritt der Igelhilfe verfügt über mehr als 2.000 Mitglieder, in Neuss hat sie zahlreiche Unterstützer. Deshalb möchte sie mit ihrer Igelstation möglichst in der Quirinusstadt bleiben, aber auch Grevenbroich oder Jüchen stehen zur Wahl.
Optimal wäre eine gemeinsame Bleibe für sie, ihre Hunde und die Igelstation, denn die Pflege der Tiere ist sehr zeitintensiv. Lange Wege, um die Igel zu versorgen, sind für die berufstätige Frau kaum zu bewältigen. Schon jetzt ist sie in der Hochsaison täglich fünf bis sechs Stunden zum Wohle der Igel aktiv. Zudem gibt es Zeiten, in denen die kleinen Igelbabys alle zwei Stunden gefüttert werden müssen.
Aber auch wenn die Zukunft der Igelstation in Weckhoven zurzeit unklar ist: Jenny Olapoju bleibt vorerst weiterhin Ansprechpartnerin für alle, die Igel in Not beobachten. Sie ist zu erreichen per E-Mail an jennifer.olapoju@web.de oder über ihre Facebook-Seite (nach „Private Igelstation Neuss Weckhoven“ suchen). Auch sucht sie weiter Helfer und bittet um Spenden zugunsten der Igelhilfe. Doch das Wichtigste wäre eine neue Bleibe, damit die Igelstation nach acht erfolgreichen Jahren zum Wohle notleidender Igel nicht endgültig geschlossen werden muss!
Rolf Retzlaff