Nach Stadt-Kurier-Bericht: Welle der Hilfsbereitschaft im ganzen Kreis Ersatz für zerhackte Jesus-Figur

Allerheiligen/Kuckhof · Erst vor wenigen Wochen hatten Jugendliche brutal mit einer Axt eine Christusfigur am Kuckhof zerhackt — für die Anwohner ein Schock. Jetzt gibt es gute Nachrichten vom Wegekreuz...

 Von links: Hermann Loosen hilft der Bruderschaft um Karl Heinz Wollenhaupt, Paul Josef Schmitz und Heinz Deppen aus.

Von links: Hermann Loosen hilft der Bruderschaft um Karl Heinz Wollenhaupt, Paul Josef Schmitz und Heinz Deppen aus.

Foto: Hanna Loll

Etwa einen Monat mussten die Anwohner den traurigen Anblick eines leeren Wegekreuzes am Kuckhof ertragen. Der hölzerne Messias war von Jugendlichen brutal zerhackt worden, Arme und Beine fehlten. Eine Sprecherin der Polizei weiß: "Leider konnten noch keine Tatverdächtigen ermittelt werden." Für die Anwohner eine Katastrophe.

Nach dem Aufschrei der Schützen im Stadt-Kurier (nachzulesen unter http://www.stadt-kurier.de/neuss/anschlag-auf-katze-und-christus-aid-1.6047078) rollte eine Welle der Hilfsbereitschaft über die St.-Peter-Schützenbruderschaft 1908 Allerheiligen, die sich um das Kreuz am Kuckhof kümmert, hinweg. "Von überall meldeten sich Menschen, die uns helfen wollten — von der Furth über Grevenbroich-Allrath bis nach Rommerskirchen", freut sich der engagierte Schütze Paul Josef Schmitz, für den das Wegekreuz ein Stück Heimat ist. "Die große Anteilnahme ist überwältigend. Aus allen Kreuzen, die uns angeboten wurden, könnten wir fast eine Kathedrale bauen", schmunzelt er.

 Ein trauriger Anblick bot sich den Anwohnern nach der grausamen Attacke. Jetzt gibt es eine neue Jesusfigur.

Ein trauriger Anblick bot sich den Anwohnern nach der grausamen Attacke. Jetzt gibt es eine neue Jesusfigur.

Foto: Hanna Loll

Die neue Jesusfigur für das Wegekreuz stammt aus dem privaten Fundus von Hermann Loosen von der Bodendenkmalpflege der Stadt Neuss. "Es wird so viel weggeschmissen, manchmal kann ich mich da nur wundern", meint Loosen, in dessen Keller auch noch einige Kreuze und Heiligenfiguren zu finden sind. Kein Wunder, dass er helfen wollte: "Bei solchen Heimattraditionen ist die Anteilnahme immer groß. Und wenn ich so leicht helfen kann, dann mache ich das doch gern! Wenn einer befreundeten Gemeinde so etwas zustößt, geht uns das alle etwas an. Wir müssen die Augen aufmachen und einander helfen."

Wer sich die neue Figur ansehen möchte, muss aber noch ein wenig Geduld haben — schließlich soll der hölzerne Heiland noch eingesegnet werden, damit er in Zukunft hoffentlich vor solcher Zerstörungswut verschont bleibt. "Und welcher Anlass würde dazu besser passen, als die Heilige Messe an Schützenfest-Sonntag?", meint Karl Heinz Wollenhaupt, erster Brudermeister der St.-Peter-Schützenbruderschaft 1908 Allerheiligen. Am 21. August soll es also so weit sein — danach wird die Figur am Wegekreuz angebracht und bleibt den Allerheiligener Bürgern mit etwas Glück und dem Heiligen Segen lange Jahre erhalten...

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