Insgesamt zeigte sich die Lage im Neusser Stadtgebiet vergleichsweise ruhig. Die Unwetter, die am Samstag über Nordrhein-Westfalen zogen, haben den Rhein-Kreis Neuss weitestgehend verschont und keine größeren Schäden verursacht. So koordinierte die Kreisleitstelle kreisweit insgesamt zwanzig wetterbedingte Einsätze.
Deutlich stärker von dem Unwetter betroffen war die Stadt Krefeld. Aufgrund des dortigen hohen Einsatzgeschehens forderte die Krefelder Berufsfeuerwehr am Samstagabend um 23.30 Uhr Unterstützung aus dem Rhein-Kreis Neuss an. Nach Mitternacht setzten sich unter Leitung von Kreisbrandmeister Michael Wolff 67 Einsatzkräfte aus dem Kreisgebiet auf acht Löschfahrzeugen in Marsch. Jede Feuerwehr der kreisangehörigen Kommunen hatte dabei ein Fahrzeug gestellt. „Dank der guten Zusammenarbeit konnten wir die Krefelder Kollegen schnell und reibungslos unterstützen und vielen Betroffenen Hilfe leisten“, bilanziert Wolff.
In der Nacht wurden auf Krefelder Stadtgebiet durch die Kräfte aus dem Rhein-Kreis Neuss insgesamt 43 Einsatzstellen abgearbeitet. Der Einsatz wurde gegen 5.30 Uhr am Sonntagmorgen beendet und die Einsatzkräfte konnten zu den Wachen zurückkehren.
„Es ist gut zu sehen, dass die Einsatzkräfte dort zur Stelle sind, wo Hilfe benötigt wird. Die Nachbarschaftliche Unterstützung ist selbstverständlich und bei Feuerwehr und Rettungsdienst tägliche Praxis. Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die nicht nur die gesamte Nacht im Einsatz waren, sondern auch denjenigen, die bei dem Flugzeugabsturz in Kleinenbroich stark gefordert waren. Wir können stolz sein auf die zahlreichen engagierten Männer und Frauen, auf die wir uns im Notfall verlassen können“, dankt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke für die schnelle und starke Unterstützung.
Die schweren Gewitter haben das Neusser Stadtgebiet nur am Rande betroffen. Insgesamt mussten durch die Feuerwehr Neuss lediglich drei unwetterbedingte Einsätze im Stadtgebiet abgearbeitet werden.
Zweimal stürzten Bäume infolge kräftiger Windböen um - betroffen waren die Stadtteile Furth und Rosellen. In beiden Fällen wurden die Verkehrswege durch die Einsatzkräfte rasch wieder freigeräumt.
Zu einem weiteren Einsatz kam es im Reuschenberger Busch: Dort geriet gegen 21 Uhr ein Baum vermutlich infolge eines Blitzeinschlags in Brand. Aufgrund der schwierigen Zugänglichkeit und der intensiven Glutnester im Stumpf des Baumes gestalteten sich die Löscharbeiten aufwendig - der hauptamtliche Löschzug war hier über drei Stunden lang gebunden.
Neben den lokalen Einsätzen unterstützte die Feuerwehr Neuss zudem im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistung die Stadt Krefeld. Ab 23.53 Uhr waren mehrere Kräfte der Feuerwehr Neuss im Einsatz und bearbeiteten dort bis in die frühen Morgenstunden zahlreiche Unwettereinsätze. Gegen 8 Uhr konnte die Unterstützung beendet werden.