Verbraucherzentrale Neuss warnt Verwirrung und Ärger wegen Briefen zu Telefonanschlüssen

Neuss · Dorothea Khairat, Leiterin der Neusser Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW, berichtet: „In Neuss und der Region häufen sich aktuell Verwirrung und Ärger über Schreiben zu ihren Telefonanschlüssen. Gerade ältere Bürger sind betroffen.“ Dabei seien die Schreiben so formuliert, dass die Bürger sie fälschlicherweise für Nachrichten von der Telekom hielten – und in der Folge Verträge mit einer völlig anderen Firma eingingen.

 Dorothea Khairat von der Verbraucherzentrale.

Dorothea Khairat von der Verbraucherzentrale.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Hanna Loll

Verwirrung und Ärger über Briefe der 1N Telecom GmbH aus Düsseldorf: Zahlreiche Neusser Verbraucher wurden zu ihren Telefonanschlüssen angeschrieben und wandten sich an die Beratungsstelle am Meererhof, berichtet Khairat. „Die Briefe sind persönlich adressiert und enthalten auch die Nummer des aktuellen Festnetzanschlusses. Woher der Anbieter die Daten hat, wissen wir nicht“, so die Verbraucherschützerin.

In den Schreiben wirbt die Firma für einen DSL-Tarif. Gefährlich: Im gleich beigefügten Formular muss nur die IBAN eingetragen und unterschrieben werden. „Zahlreiche Verbraucher haben sich an uns gewandt, weil sie den Brief für ein Schreiben der Deutschen Telekom hielten. Das ist nicht der Fall. Wenn das Formular abgesendet wird, kommt es zu einem neuen Vertragsabschluss mit der 1N Telecom GmbH und der Kündigung beim alten Anbieter“, warnt Khairat.

Die Verbraucherzentrale hält Musterbriefe bereit, mit denen die Herkunft der Daten erfragt werden kann, denn woher der Anbieter die persönlichen Daten hat, ist derzeit ungewiss. „Unternehmen müssen darüber Auskunft geben. Und sie sind verpflichtet, die Daten zu Werbezwecken zu sperren, wenn das gewünscht wird“, gibt Khairat einen wertvollen Tipp für Betroffene. In erster Linie ist natürlich wichtig, eingehende Schreiben – gerade wenn Bankdaten und auch wenn eine Signatur abgefragt werden – genaustens zu prüfen, bevor man reagiert.

Wer das Schreiben erhält, kann einer Werbenutzung seiner personenbezogenen Daten widersprechen und diese vom Unternehmen sperren lassen, rät die Verbraucherzentrale. Wer darüber hinaus wissen möchte, woher die Daten stammen, kann Auskunft verlangen und sich dafür einen Musterbrief in der Beratungsstelle am Meererhof 1 abholen oder ihn online herunterladen: www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/datenschutz/ihre-daten-ihre-rechte-die-datenschutzgrundverordnungdsgvo-25152. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen Eintrag in die vom Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV) erstellte Robinson-Liste zu erwirken. Die Unternehmen, die dem DDV angeschlossen sind, erhalten dann die Nachricht, dass keine Werbung per Post gewünscht ist. Die Adresse lautet: DDV, „Robinson-Liste“, Postfach 1454, 33244 Gütersloh, Tel. 05244/90 37 23.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort