Wie es mit dem Damwild im Selikumer Park weitergeht

Neues vom Damwild im Selikumer Park : Kein Hirsch? Kein Platz? Heimatverein macht sich Sorgen um das Damwild

Der Selikumer Park – in unmittelbarer Nachbarschaft des Kinderbauernhofes – ist eins der beliebtesten Naherholungsgebiete in Neuss. Insbesondere das darin befindliche Damwildgehege ist ein Besuchermagnet für Jung und Alt. Doch das Thema artgerechte Haltung ist eine unendliche Geschichte...

 

Das größte Problem ist, die Population der Tiere auf einem angemessenen Level zu halten. Da die fortpflanzungsfreudigen Vierbeiner den Betreibern des Geheges jedoch nicht den Gefallen tun, dies selbst zu regulieren, sind auch umstrittene Eingriffe, wie der Abschuss einzelner Tiere, immer wieder in der Diskussion.

Der Heimatverein Gartenvorstadt Reuschenberg macht jetzt auf vermeintliche Missstände im Damwild-Gehege aufmerksam. In dem Gehege sollen sich über 40 Tiere befinden – und damit eindeutig zu viele Tiere pro Quadratmeter. Außerdem seien dort ausschließlich weibliche Tiere vorhanden. Einen Damhirsch suche man vergeblich. Beides entspreche keiner artgerechten Haltung. Konsequent sei jedoch laut Einschätzung der Vereinsvorsitzenden Marlene Conrads ein ausgewogenes Verhältnis bei regelmäßigem Abschuss überzähliger Tiere.

Die Stadt Neuss dementiert: Im Damwildgehege werde derzeit eine Vorrichtung erstellt, um die Hirsche auf einer Seite des Geheges zu konzentrieren. So könnten sich Kühe und ihre Jungtiere auf die dann für Hirsche unzugängliche andere Seite zurückziehen.

„Darauf dürften sich wahrscheinlich auch die Beobachtungen beziehen, die wir also in der Art nicht bestätigen können“, heißt es in der Stellungnahme. Die Verwaltung erarbeite aktuell auf Basis der Beschlüsse aus der Ratssitzung vom Dezember 2021 die konzeptionellen Grundlagen für den weiteren Betrieb des Damwildgeheges im Selikumer Park und sie stimme diese mit den zuständigen Behörden des Rhein-Kreises Neuss ab. Die derzeit vorgenommenen baulichen Veränderungen im Damwildgehege werden als vorbereitende Maßnahme vor der Zuführung eines neuen Hirschen in das Gehege durchgeführt. „Damit kann sich der vorhandene Bestand in Ruhe an die Veränderungen gewöhnen und es wird eine Doppelbelastung durch zeitgleichen Umbau und die Eingliederung eines neuen Tieres in die Population vermieden. Die installierte Vorrichtung ist auch in anderen Gehegen wie dem Grafenberger Wald in Düsseldorf zu finden“, so Marc Bohn, Presse-Referent der Stadt Neuss. Thomas Broich