Dies hat sich offenbar noch nicht bei allen Bürgern herumgesprochen, da der Platz seitdem immer noch als Ablageort für Bücher genutzt wird.
Nicht nur bei den Grünen wird nun überlegt, wie eine funktionierende Alternative gefunden werden kann. Auch die Kaarster Stadtverwaltung zeigt sich für das Projekt aufgeschlossen und möchte bürgerschaftliches Engagement in dieser Sache unterstützen. Zwar nicht finanziell, aber etwa bei der Suche nach einem neuen, sichereren Standort.
Doch eine große Frage bleibt: Wer soll das Projekt übernehmen? Die Grünen wollen diese Aufgabe als Partei nicht übernehmen, auch wenn viele Mitglieder sich natürlich als Privatpersonen weiterhin für einen Bücherschrank engagieren wollen. Doch ihrer Meinung nach sollte das nächste Projekt parteienunabhängig organisiert werden.
Ratsmitglied Marianne Michael-Fränzel (Grüne) hatte vor 15 Jahren die Idee für den Schrank und der Trägerverein „Anthemon K51“ übernahm dessen Pflege. Als der Verein die Segel strich, übernahm die Partei dessen Aufgaben. Die Wiederbelebung von „Anthemon K51“ wäre also die ideale Lösung, doch dafür fehlt das Personal.
Aktuell betreuen die Grünen auch die Bücherschränke in Büttgen und in Vorst. Dort, auf dem Sankt-Eustachius-Platz, gab es vor Kurzem auch eine Attacke auf den Bücherschrank, bei dem eine Tür schwer beschädigt wurde.
Grünen-Vorstandssprecherin Katrin Lukowitz: „Wir haben die Organisation der Bücherschränke als Partei mit übernommen, weil wir das Projekt als wesentliche Bereicherung des Kaarster Kulturlebens ansehen. Wir bedauern sehr, dass wir dies jedoch als Partei nicht auf Dauer leisten können, uns fehlen schlicht die Kapazitäten und es ist halt auch keine Kernaufgabe einer politischen Partei. Wir haben immer gehofft, den Verein Anthemon wieder aufleben lassen zu können, leider fehlt es hier aber an Nachwuchs außerhalb der Partei. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich Interessierte finden, die diese wertvolle Arbeit fortführen! Wer Interesse daran hat, wieder einen Bücherschrank zu etablieren, kann sich gerne bei uns melden.“
Zu erreichen sind die Grünen unter Tel. 02131 / 6 15 57, dort werden Ideen zum Thema gesammelt. Thomas Broich