Aus den USA kannte Jana Werner bereits so genannte „Buchclubs“. Hollywood hat zu diesem Thema in jüngerer Vergangenheit sogar zwei bekannte Filme (The Book Club 1 und 2) herausgebracht, die zeigen, dass ein Buchclub auch die Möglichkeit in sich birgt, neue Freundschaften zu schließen und über das Lesen hinaus gemeinsam etwas zu erleben.
Doch zurück zu Jana Werner und ihrer Idee, einen Buchclub in ihrer Heimatstadt Kaarst zu gründen. In Zeiten von Social Media startete sie deshalb einen Aufruf, ob es in ihrer Stadt bereits einen Buchclub gibt. „Viele haben sich auf diesen Beitrag bei Facebook gemeldet und ihr Interesse an einem Buchclub, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht bestand, bekundet.“ Schnell fanden sich zehn Damen im Alter so zwischen junge Mutter und rüstige Seniorin zusammen und gründeten gemeinsam das „Kaarster Kapitel“.
Das war Anfang dieses Jahres und das erste Buch ist bereits gelesen und besprochen. „Bei uns geht es bei der Auswahl der Bücher demokratisch zu. Jeder, der möchte, macht einen Vorschlag und zum Schluss wird abgestimmt“, erklärt Jana Werner. Das erste Buch (ein Psychothriller) – „Das Kalendermädchen“ vom Sebastian Fitzek – ist nichts für schwache Nerven. Derzeit liest das „Kaarster Kapitel“ den Roman „22 Bahnen“ von Caroline Wahl. „Wir geben uns zwei Monate Zeit, das jeweilige Buch zu lesen und im Anschluss treffen wir uns dann, um uns darüber auszutauschen.“ Das kann entweder in einem Restaurant sein oder bei jemanden zuhause. „In den Sommermonaten sicherlich auch mal irgendwo draußen“, sagt Jana Werner. Das nächste Treffen ist für Anfang Mai geplant.
Die Facebook-Gruppe „Kaarster Kapitel“ ist inzwischen zu einer Plattform von lesehungrigen Menschen geworden, die sich ebenfalls über das Gelesene austauschen möchten, gegenseitige Buchvorschläge machen und hier und da auch weitere Buchclubs gründen. „Wir sind nämlich mit zehn Damen voll“, sagt Jana Werner. „Mehr konnten wir aus organisatorischen Gründen nicht aufnehmen.“
Nicole Palmieri