Hausbesitzer können mit Dämmung und Solar deutlich sparen CO2 sparen: Umweltoffensive im Blumenviertel klärt auf

Kaarst · Die Stadt muss grüner werden. Und da neben dem Verkehr das Bauen – und vor allem das Wohnen inklusive Heizen – für einen großen Teil des CO2-Austoßes verantwortlich ist, will man hier ansetzen. Viele Häuser könnten durch vergleichsweise kleine Modifikationen deutlich klimafreundlicher werden, etwa durch effektive Dämmung und durch die Installation von Solaranlagen. Das würde sich für Hausbesitzer – auch im Hinblick auf steigende Energiekosten – auf lange Sicht deutlich auszahlen. Nicht nur nach Ansicht der Kaarster Klimamanagerin Erika Katopodi gibt es da in unserer Stadt noch einiges Verbessreungspotenzial.

 Von links: Jens Watenphul (Geschäftsführer Energieagentur Rhein-Ruhr), Lothar Heyer (Eigentümer, sein Haus ist im Hintergrund zu sehen), Dominik Broda (Vors. MUKL), Erika Katopodi (Klimaschutzmanagerin Stadt Kaarst) und Annika Lipke (Klimaagentur Rhein-Ruhr).

Von links: Jens Watenphul (Geschäftsführer Energieagentur Rhein-Ruhr), Lothar Heyer (Eigentümer, sein Haus ist im Hintergrund zu sehen), Dominik Broda (Vors. MUKL), Erika Katopodi (Klimaschutzmanagerin Stadt Kaarst) und Annika Lipke (Klimaagentur Rhein-Ruhr).

Foto: Kurierverlag/Thomas Broich

Das Blumenviertel soll ein Modellprojekt werden. Im Bereich zwischen Maubisstraße und Kampwebersheide gibt es zahlreiche Bungalows und Reihenhäusern aus den 60er und 70er Jahren. Mit einer Infokampagne geht die Stadt nun direkt auf Eigentümer zu. Unter anderem erhalten die Eigentümer eine sogenannte ThermoCard, mit der Kältebrücken sofort identifiziert werden können.

Die Stadt arbeitet mit der Klimaagentur Rhein-Ruhr zusammen, deren Geschäftsführer Jens Watenphul sagt: „Sehr viele der 40 bis 50 Jahre alten Gebäude würden von der energetischen Sanierung profitieren. Insbesondere die Photovoltaik-Technik wird stärker nachgefragt: Sie ist deutlich günstiger, effizienter geworden und durch die E-Autos noch einmal interessanter geworden.“

Dominik Broda, Vorsitzender des Mobilitäts-, Umwelt-, Klimaschutz- und Landwirtschaftsausschusses (MUKL) dazu: „Als Kommune können wir bei den Bestandsimmobilien nur gemeinsam mit den Eigentümern zu guten Ergebnissen kommen. Es geht nun also darum, auf sie zuzugehen, auf Fördermöglichkeiten des Landes und Bundes hinzuweisen und die Vorteile einer energetischen Sanierung oder PV-Anlage deutlich zu machen.“

Lothar Heyer ist Bürger des Blumenviertels, er hat die Vorteile einer Sanierung seines Hauses bereits früh erkannt. Er heizt bereits seit Jahren mit Sonnenkraft. Kollektoren auf dem Dach liefern Energie für drei Klimaanlagen. Heyer begrüßt und unterstützt die Info-Offensive in seiner Nachbarschaft, denn als Pionier kennt er auch noch die negativen Umstände, mit denen er zu kämpfen hatte, als er begann, sein Haus energieeffizient zu machen, es zu dämmen und die Photovoltaikanlage zu installieren. „Damals gab es nicht viel Hilfe und Unterstützung. Zum Glück habe ich ein bisschen berufliches Vorwissen mitgebracht. Auch die steuerrechtliche Seite des Ganzen ist sehr kompliziert.“

Eine zentrale Stelle, die Interessenten berät und ihnen bei Problemen und Fragen hilft, kann die energetische Sanierung im Stadtgebiet seiner Meinung nach deutlich voranbringen. Welche Lösung individuell passend ist, kann eine Energieberatung zeigen. Infos gibt es auch auf www.kaarst.de/blumenviertel.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Mehr online
Onlineportal erleichtert Behördengänge in Kaarst Mehr online
Aus dem Ressort