Kaarst-Vorst Vorster Wald wird zum „Kunst-Hotspot“: Schiefers „Türhüter“ sind aufgestellt

Kaarst-Vorst · Wo einst Torhüter schwitzten, stehen jetzt die „Türhüter“: Wilhelm Schiefers Skulpturenensemble wurde in dieser Woche im Vorster Wald im Bereich des ehemaligen Sportplatzes der Vorster Kicker aufgestellt.

 Kunst mit Perspektive: Wilhelm Schiefer (r.) und Markus Albiez, Vorsitzender des Kunstvereins Nordkanal, vor den „Türhütern“ im Vorster Wald.

Kunst mit Perspektive: Wilhelm Schiefer (r.) und Markus Albiez, Vorsitzender des Kunstvereins Nordkanal, vor den „Türhütern“ im Vorster Wald.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Mittlerweile ist das Gelände zugewachsen; eigens für die vier hölzernen Figuren wurde ein Teil des Grundstücks gerodet. Jetzt können sich die Spaziergänger an einem weiteren Kunstwerk erfreuen, dem vierten im Vorster Wald nach den „Brücken über den Nordkanal“ (ebenfalls von Wilhelm Schiefer), der Waldarbeiterhütte und dem „Ampel-Nistkasten“. Der städtische Kulturmanager Dieter Güsgen rät zu einer Tour auf der Kunst- und Denkmalroute (zu finden unter www.kaarst.de/kunstunddenkmalroute), um den „Kunst-Hotspot Vorster Wald zu entdecken“.

Schiefer hat sich beim Schaffen der 3,40 bis 1,80 Meter großen sowie 280 bis 100 Kilogramm schweren Skulpturen von Franz Kafkas Parabel „Vor der Tür“ inspirieren lassen. „Ein Mann möchte durch eine Tür Zutritt zum Gesetz erlangen, wird aber von einem Wächter davon abgehalten, der deutlich macht, dass hinter dieser eine weitere Tür mit einem noch stärkeren Türhüter wartet...“

Bei den „Türhütern“ im Vorster Wald handelt es sich um ein „Remake“, wie Schiefer erklärt. Bereits vor mehr als 30 Jahren hatte er das Ensemble geschaffen; es stand im Düsseldorfer „Malkasten“, im Selikumer Park und sogar auf einer Moskauer Kunstausstellung. „Dann habe ich mich dummerweise darauf eingelassen, die Figuren einzeln aufstellen zu lassen“, so der Künstler. Schließlich nagte der Zahn der Zeit an den Kunstwerken; das Holz faulte, weil es Kontakt zum Boden hatte. Die „Türhüter“ waren nicht mehr zu retten. Und so hatte sich der Kunstverein Nordkanal dazu entschlossen, vier neue Exemplare anfertigen zu lassen. Die Kosten für das Projekt in Höhe von rund 10.000 Euro werden durch Spenden sowie einen Beitrag der Stadt Kaarst für das Fundament (4.000 Euro) gedeckt.

Markus Albiez, Vorsitzender des Kunstvereins, freut sich, nach dem Umbau des Trafohäuschens im kommenden Jahr das fünfte Kunstwerk im Vorster Wald der Öffentlichkeit übergeben zu können. Doch jetzt sind erst einmal die „Türhüter“ an der Reihe: Offizielle Übergabe ist am Sonntag, 5. Dezember, 15 Uhr. Wer sich die „Türhüter“ vorher anschauen möchte, erreicht sie am besten über die Straße Linning in Vorst, fast bis zum Ende, dann links auf den Parkplatz fahren, weiter rund einhundert Meter geradeaus in Richtung Wald gehen – und Sie stehen vor den „Türhütern“. Rolf Retzlaff

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