Ein eigenes Sessionslied – die heimliche Kaarster Hymne? Wie das Kinderprinzenpaar für närrische Stimmung sorgt

Kaarst · Wenn Prinz Matthias I. und seine Prinzessin Cara I. die Bühne betreten, wird’s musikalisch, verbunden mit einem gehörigen Schuss Heimatliebe: „Kaarst ist die Stadt, in der man gerne lebt; Kaarst ist die Stadt, in der man nach Freundschaft strebt“, intoniert das Kinderprinzenpaar der Stadt Kaarst zu Beginn ihrer Auftritte. Jetzt fiebern die beiden Zehnjährigen dem Höhepunkt ihrer närrischen Regentschaftszeit entgegen.

 Das Kinderprinzenpaar Matthias I. und Cara I. sorgt mit einem eigenen Sessionslied regelmäßig für beste Stimmung. Und so wird es auch beim Rosenmontagszug in Büttgen werden.

Das Kinderprinzenpaar Matthias I. und Cara I. sorgt mit einem eigenen Sessionslied regelmäßig für beste Stimmung. Und so wird es auch beim Rosenmontagszug in Büttgen werden.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Rolf Retzlaff

Mangels „großer“ Tollitäten stehen Matthias Leßmann und Cara Seekircher bei ihren Besuchen ganz besonders stark im Mittelpunkt – und sie machen ihre Sache wirklich gut. Der umgedichtete Bläck Fööss-Song „Du bist die Stadt“ (siehe oben) ist ein echter Eisbrecher – hat sogar Potenzial, über die Session hinaus zur heimlichen Kaarster Hymne zu werden. „Die Bürgermeisterin war auf jeden Fall fit im Mitsingen“, freut sich Prinz Matthias. Im Studio der Musikschule Koll wurde der Song für die Ewigkeit auf CD aufgenommen. Aber es geht nichts über das Live-Erlebnis des gemeinsamen Singens und Schunkelns. Rund 60 Veranstaltungen wird das Kinderprinzenpaar am Ende der Session besucht haben, mehr als 200 Orden werden dann die Besitzer gewechselt haben. Prinz Matthias und Prinzessin Cara waren unter anderem zu Gast in Seniorenheimen, Schulen, Kindergärten, Behindertenwohnheimen und in der Kinderklinik des Lukaskrankenhauses, Stets begleitet wurden sie von ihren Eltern Martina Leßmann, Veronika und Hans Seekircher. Standartenträger ist Raphael (14), der Bruder des Prinzen. Ein echtes „Familienunternehmen“, das von der Narrengarde Blau-Gold und „Kaasch op jöck“ tatkräftig unterstützt wird.

Und wie kommen überhaupt zwei Zehnjährige dazu, das Kaarster Kinderprinzenpaar werden zu wollen? Richtungsweisend war das närrische Gen in den Familien: Matthias’ Schwester war schon Kinderkarnevals-prinzessin in Neuss bei Blau-Rot-Gold, sein Cousin war Kinderkarnevalsprinz. Seine Mutter hat jahrelang die Karnevalssitzungen der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) in Holzbüttgen geleitet und dort im vergangenen Jahr die erste kfd-Kinderkarnevalssitzung organisiert, die von Matthias’ Bruder moderiert wurde. Und bei dieser Veranstaltung feierte Cara ihre Premiere als Hoppeditz. Damit tritt sie in die Fußstapfen ihrer Oma, die bereits seit vielen Jahren Hoppeditz bei der „großen“ kfd-Sitzung ist. Vater Hans, quasi Adjutant des „kleinen“ Prinzenpaares, hat vor rund 30 Jahren im Kölner Karneval kräöftig mitgemsicht: Bei der Kölner Karnevalsgesellschaft saß er im Elferrrat.

Man merkt: Hier ist Karneval eine Familienleidenschaft – die am kommenden Montag ihren Höhepunkt erleben wird. Beim Rosenmontagszug wird das Kinderprinzenpaar auf dem Wagen der Karnevalgesellschaft „Kaasch op jöck“ Tausende Narren, die die Straßen in Büttgen säumen werden, mit reichlich Kamelle beschenken. Und dann wird garantiert auch wieder kräftig gesungen: „Kaarst ist die Stadt...,“.

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