1. Neuss

Aktion von „Neuss vereint“++„Freibier“-Antrag von Die Linke/Die Partei

Aktion von „Neuss vereint“+++Die Linke/Die Partei stellen „Freibier“-Antrag : Gastronomen: von „Grün“ auf „Rot“ – Sperling fordert Verzehrgutscheine

Die Gastronomen müssen weiter auf eine Wiedereröffnung warten, aber sie gaben in dieser Woche bereits „Grünes Licht“. Doch das kam nicht aus Berlin – und so schalteten die Wirte am Donnerstag auf „Rot“. Währenddessen frohlockt die Ratsfraktion Die Linke/Die PARTEI: „Gaudeamus igitur: Mit Freibier aus der Krise“.

In dieser Woche hatten die Gründungsmitglieder des Vereins zur Rettung der Neusser Gastronomie „Neuss vereint“ stellvertretend für alle Gastronomen ihre Lokale nachts in Grün beleuchtet. Der bundesweiten Aktion angeschlossen hatten sich der Drusushof, Hermkes Bur, Hamtorkrug, fridays, Gaststätte Lebioda, Lebioda im Sportpark Weissenberg sowie das Papst-Johannes-Haus. Die Lampen hatte Günter Ritters von VTR Veranstaltungstechnik kostenlos zur Verfügung gestellt.

Doch das Grün der Hoffnung hat nicht bis nach Berlin gestrahlt: Die Vorgaben der Ministerpräsidentenkonferenz sieht der Verein sehr kritisch: „Die Innenräume sind weiterhin komplett gesperrt, auch ohne Aussicht auf eine zeitnahe Änderung. Für die Kollegen, die keine große Terrasse haben, gibt es damit schon mal überhaupt keine Perspektive und auch für alle anderen stehen nur eine begrenzte Zahl an Tischen und Plätzen (Haushaltsregel) zur Verfügung“, so das Statement von „Neuss vereint“. Hinzu komme die unbeständige Komponente des Wetters.

 Das Papst-Johannes-Haus und die weiteren Teilnehmer der Aktion hatten am Donnerstag von Grün auf Rot gewechselt  als Protest gegen die weiteren Einschränkungen.
Das Papst-Johannes-Haus und die weiteren Teilnehmer der Aktion hatten am Donnerstag von Grün auf Rot gewechselt  als Protest gegen die weiteren Einschränkungen. Foto: Neuss vereint/Oliver Lebioda

Dies alles habe zur Folge, dass die Kosten zum Betreiben der Außengastronomie wieder hochgefahren werden müssten, man aber jederzeit damit rechnen müsse, dass es Tage gebe, an denen keine Gäste kommen würden. Wenn der Inzidenzwert dann über 100 liege und man wieder schließen müsse, dies wäre ein betriebswirtschaftliches Desaster, weiß der Verein. „Das hat zur Folge, dass einige Kollegen schon beschlossen haben, unter diesen Bedingungen nicht zu öffnen, weil es schlichtweg keinen Sinn ergibt.“ Die Konsequenz: Die „grünen Lichter“ wurden am Donnerstag auf Rot umgestellt.

„Wir haben sichere Orte geschaffen, an denen sich Menschen unter strengen Hygiene-Auflagen begegnen können und wir erwarten jetzt von der Politik eine nachvollziehbare und transparente Öffnungs-Strategie, die unserer Branche und unseren vielen tausenden Mitarbeitern wieder Hoffnung gibt“, so das Statement des Vereins. Und er denkt auch an andere Bereiche: „Wir hoffen, dass es auch für die Veranstaltungsbranche bald endlich Lichtblicke gibt, daher brennen die Lichter auch für Euch...“

 Roland Sperling,Fraktionsvorsitzender Die Linke/Die PARTEI, will in der Gastronmie einzulösende Verzehrgutscheine an die Bürger verteilen lassen.
Roland Sperling,Fraktionsvorsitzender Die Linke/Die PARTEI, will in der Gastronmie einzulösende Verzehrgutscheine an die Bürger verteilen lassen. Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff
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„Grünes Licht“ will sich auch die Fraktion Die Linke/Die PARTEI im Hauptausschuss am kommenden Freitag für einen etwas ungewöhnlichen Antrag holen: Die Stadt soll zum Ende des Lockdowns an die Neusser Bürger unbürokratisch und kostenlos Verzehrgutscheine im Wert von 20 Euro verteilen, einzulösen in der Neusser Gastronomie ab dem Tag der Wiedereröffnung. Die Finanzierung solle „über die nicht abgerufenen Gelder des Neusser Standortstärkungsfonds“ erfolgen.

Weitere Vorschläge der Ratsfraktion: Die Stadt soll sofort mit der Einrichtung einer Lieferplattform für Neusser Gastronomen beginnen, nach dem Ende der Pandemie soll ein großes Stadtfest mit Gastronomen, Kulturschaffenden und Buchhändlern ausgerichtet werden. „Der Ausschank von Freibier und kostenlosen alkoholfreien Getränken ist obligatorisch“, heißt es in dem Antrag. Die Kosten für das Fest soll die Stadt übernehmen. „Ein solches Fest könnte eine neue Tradition begründen und auch dem Andenken der an der Pandemie Verstorbenen einen Platz geben“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Roland Sperling.

Die Hauptausschuss-Sitzung am kommenden Freitag, 16 Uhr, kann online mitverfolgt werden. Interessierten melden sich an per E-Mail an marion.petermann@stadt.neuss.de.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Gastronomen: von „Grün“ auf „Rot“