Interkommunales Projekt an der Morgensternsheide Ein gemeinsames Gewerbegebiet soll bald Kaarst und Neuss verbinden

Holzbüttgen/Neuss · Die Gegend um den Schrottplatz am Holzbüttgener Weg war lange Zeit eine der umstrittensten Immobilien im Bereich Kaarst/Neuss. Lange Zeit konnte jedoch keine Einigung darüber erzielt werden, wie es an dieser Stelle weitergehen soll.

 Neben Ikea, auf dem Gelände des Schrottplatzes, soll bald in interkommunales Gewerbegebiet im Schulterschluss mit der Stadt Neuss entstehen. Der Großbrand im Jahr 2021 (Bild rechts) hatte diese Entwicklung in Gang gesetzt.

Neben Ikea, auf dem Gelände des Schrottplatzes, soll bald in interkommunales Gewerbegebiet im Schulterschluss mit der Stadt Neuss entstehen. Der Großbrand im Jahr 2021 (Bild rechts) hatte diese Entwicklung in Gang gesetzt.

Foto: Kurier-Verlag/Thomas Broich

Ein Großbrand im Frühjahr 2021 brachte Bewegung in die Sache: Neuss und Kaarst freundeten sich mit der Idee eines interkommunalen Gewerbegebietes an. Der Regionalrat Düsseldorf hat dafür vor einigen Tagen jetzt grünes Licht gegeben. Die zwölfte Änderung des Regionalplans im Bereich Morgensternsheide macht es möglich.

„Wir haben uns bei der Flächenentwicklung immer um den Blick über Stadtgrenzen hinweg bemüht und sehen uns einmal mehr darin bestätigt, dass auf diese Weise neue Jobs geschaffen werden können“, so CDU-Fraktionschef Hans Hugo Papen.

Die Stadt Neuss will die Fläche westlich der A 57 an der Stadtgrenze zu Kaarst planungsrechtlich neu fassen und einer geordneten gewerblichen Entwicklung zuführen. Ziel ist es, langfristig ein interkommunales Gewerbegebiet gemeinsam mit der Stadt Kaarst umzusetzen. Die betroffene Fläche hat einen dreieckigen Zuschnitt, umfasst rund fünf Hektar und grenzt an einen sogenannten „Allgemeinen Siedlungsbereich“ für Gewerbe.

Nach dem Großbrand, der für größere Zerstörungen gesorgt hat, gibt es nun die Chance, das Areal neu zu strukturieren. Im Regionalplan waren die Grundstücke bisher als „Allgemeiner Freiraum- und Agrarbereich“ mit der Funktion „Regionaler Grünzug“ festgelegt, das hat sich nun geändert. Im Planungsausschuss stimmte eine große Mehrheit – mit einer Enthaltung der Grünen – für die neue Nutzung. Insgesamt wird die vorgesehene Änderung als regionalplanerisch verträglich und sachgerecht eingeschätzt. „Wir schaffen die Voraussetzung für eine geordnete städtebauliche Entwicklung. Die Regionalplan-Änderung leistet einen Beitrag zu einem bedarfsgerechten und flächensparenden Gewerbegebiet“, so Hans Hugo Papen. Dies geschehe durch den Anschluss an ein bereits vorhandenes Gewerbegebiet und die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Und andererseits würden bereits versiegelte und vorbelastete Bereiche verwendet, um wertvolle Freiräume an anderer Stelle zu schützen. Darüber hinaus könne durch die Bodensanierung ein Beitrag zum Bodenschutz und zu einer Verbesserung der Bestandssituation geleistet werden. 

Marc Bohn, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Neuss, bestätigt auf Anfrage: „Wir begrüßen den Beschluss des Regionalrates. Durch die Zustimmung zu unserem Antrag, den Regionalplan an dieser Stelle zu ändern, wurde der Weg für ein interkommunales Gewerbegebiet frei gemacht. Wir befinden uns dazu im Austausch mit der Stadt Kaarst.“

Auch in der Kaarster Stadtverwaltung ist die Erleichterung groß. Der Kaarster Pressesprecher, Peter Böttner bestätigt: „Wir freuen uns über die Entwicklung in diesem problematischen Bereich. Es ist schön, dass die Entscheidung endlich da ist.“ Ein Großteil der Fläche liegt auf Neusser Gebiet. Während die Neusser noch ganz am Anfang ihrer Überlegungen stehen, sind die Planungen für den Kaarster Bereich bereits fortgeschritten und haben Einzug in den Flächennutzungsplan gefunden. Thomas Broich

(Thomas Broich)
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