Gnadentaler Gabentisch Die Hilfsbereitschaft ist unglaublich

Gnadental · In den vergangenen Wochen sind in vielen Neusser Stadtteilen Gabenzäune errichtet worden. Das sowie die Initiative „Coronahilfe Neuss“ von Esther Natschack (coronahilfe-neuss.de) inspirierte Verena Austermann, die erste Vorsitzende der DJK Rheinkraft, dazu, auch in Gnadental aktiv zu werden.

 Von links: Emilia Woltz, Ben Austermann und Initiatorin Verena Austermann am Gnadentaler Gabentisch

Von links: Emilia Woltz, Ben Austermann und Initiatorin Verena Austermann am Gnadentaler Gabentisch

Foto: privat

„Ich habe gesehen, dass es hier noch keinen Gabenzaun gibt und auch in den angrenzenden Stadtteilen wie Meertal oder dem Augustinus Viertel nicht. Und da habe ich gedacht, ich nehme mich des Themas an. Ich finde das ganz klasse, dass man sich in der Krise zusammenschließt und hilft.“ So entstand die Idee des Gnadentaler Gabentisches. Bis zur Umsetzung dauerte es nur wenige Tage. „Ich sehe das auch aus der Sicht meiner Vereinstätigkeit: Wenn man etwas anfängt, findet man auch Unterstützer. Und so war das auch hier.“ Vom Ehepaar Appelfeller kam beispielsweise die Anregung, Räume der Kreuzkirche für die Aktion zu nutzen.

Und so öffnet dort seit Kurzem montags bis samstags von 15 bis 18 Uhr der Gnadentaler Gabentisch seine Türen, an dem natürlich auch Bürger aus anderen Stadtteilen willkommen sind. Anders als bei den Gabenzäunen werden hier keine Tüten verteilt, sondern die Menschen können ganz nach Bedarf fünf Teile pro Tag mitnehmen. „Wir freuen uns über Spenden jeglicher Art und Größe und hoffen, dass wir dadurch die Situation in Corona-Zeiten für Manche erträglicher machen können“, schreibt Austermann bei Facebook, wo sie regelmäßig Updates des Gabentisches postet. Spenden können während der Öffnungszeiten des Gabentisches abgegeben werden, Austermann ist aber auch schon kurz vorher und einige Zeit danach noch vor Ort.

Mittlerweile habe sich die Aktion der Gnadentaler herumgesprochen. Allein an Gründonnerstag hätten 45 Menschen die Hilfe in Anspruch genommen, Tendenz steigend. „Wir hatten auch schon ganz rührende Momente, wo Leute geweint haben vor Dankbarkeit“, berichtet die Initiatorin. Dem Bedarf gerecht zu werden, sei nur durch die unglaubliche Hilfsbereitschaft der Neusser möglich, seien es Vereine, Privatpersonen, Schützen oder Unternehmen, freut sich Austermann: „Man hat zwar das Problem der räumlichen Distanz, aber man erfährt eine ganz große soziale Nähe. Es gibt auch eine Gruppe mit den anderen Gabenzaun-Betreibern und Niels Elsäßer von der Offenen Tür Barbaraviertel. Wir helfen uns untereinander und teilen auch auf, wenn jemand eine größere Spende bekommt. Das hat eine unglaubliche Eigendynamik entwickelt.“

Mit Blick auf die Zukunft hofft Austermann, dass die Gesellschaft weiter so zusammenhält: „Ich glaube fest, dass diese Krise unsere Gesellschaft verändern wird und dass dieses soziale Miteinander sich auch weiterführen wird.“

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