Jugendmigrationsdienst im Rhein-Kreis Neuss „Wer sich einbringen möchte, ist herzlich eingeladen!“

Neuss · Sprachkurse, Beratung oder Willkommenstreff sind nur ein kleiner Teil des vielfältigen Angebots des Jugendmigrationsdienstes (JMD) im Rhein-Kreis Neuss. Fast 450 Ratsuchende junge Menschen haben im ersten Halbjahr 2023 den Weg in eines der drei Standortbüros in Neuss, Dormagen oder Grevenbroich gefunden.

Sarah Wollweber, Leiterin des JMD.

Sarah Wollweber, Leiterin des JMD.

Foto: JMD/pirvat

Der JMD in Trägerschaft der Katholischen Jugendagentur berät und betreut junge Menschen zwischen zwölf und 27 Jahren mit Migrationsgeschichte, unabhängig von Herkunftsland, Aufenthaltsstatus oder Religionszugehörigkeit. Auch Familienmitglieder oder (ehrenamtlich) Begleitende können die Beratung in Anspruch nehmen. „Für viele junge Geflüchtete sind wir die erste Anlaufstelle. Wir bieten Orientierung bei individuellen Fragestellungen und können den Kontakt zu anderen Fachstellen oder Behörden vermitteln. Da reicht die Spanne von einem Kontakt, bei dem zum Beispiel ein Sprachkurs vermittelt wird, bis hin zu einer intensiven Begleitung über mehrere Monate mit vielen verschiedenen Anliegen“, erklärt Sarah Wollweber, Leiterin des JMD.

Das Angebot des JMD ist kostenfrei und versucht, sich stetig den entstehenden Bedarfen der Zielgruppe anzupassen. Auch bundesweite Projekte werden vom JMD durchgeführt, wie die Respekt-Coaches, die an Schulen für Themen wie Extremismus und Rassismus sensibilisieren. Im Rahmen der Initiative Durchstarten in Ausbildung und Arbeit werden junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren bei ihrem Weg in Ausbildung und Arbeit unterstützt. Das Projekt lief im Juni aus und war über mehrere Jahre an den JMD angedockt. „Konkret bedeutete das begleitende Deutschförderung, Orientierungshilfe auf dem deutschen Arbeitsmarkt und Unterstützung bei der Absprache mit Behörden und Ämtern“, erläutert Sarah Wollweber. Die 34-Jährige hat im Juli die Leitung des JMD von Wolfgang Müller-Breuer übernommen, der nach mehr als zwanzig Jahren in dieser Tätigkeit seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten hat.

Vorher als Pädagogische Mitarbeiterin beim JMD tätig, freut sich die studierte Sozialarbeiterin auf ihre neue Tätigkeit: „Besonders schön ist es natürlich, wenn wir die konkreten Ergebnisse unserer Arbeit sehen können wie zum Beispiel bei der jungen Frau aus Syrien, die wir unterstützen konnten, hier einen Platz für ihr Jahrespraktikum zu finden. So kann sie bald ihr Studium zur Bauingenieurin beginnen. Oder ein junger Drittstaatler aus der Ukraine, der durch ein vermitteltes Freiwilliges Soziales Jahr eine bessere Bleibeperspektive bekommen hat. „

Leider gibt es nach Corona weniger Menschen, die sich beim JMD in der Arbeit mit jungen Migranten engagieren möchten. Wer Interesse hat, sich hier einzubringen, kann sich gerne beim Team des JMD melden.

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