Geballte Erfahrung Direktion Kriminalität nun unter neuer Führung

Neuss/Kaarst · Trotz seiner Liebe zur E-Gitarre kam eine Karriere als Rockstar für Christian Kampa nicht in Frage. Seit er 14 Jahre alt war, stand für ihn fest: „Ich gehe zur Polizei!“ Das lag wohl nicht zuletzt an seinem Bruder, der diesen Berufsweg eingeschlagen hatte und durch den er schon früh den einen oder anderen Einblick erhielt.

 Kreisdirektor Dirk Brügge, Abteilungsleiterin der Kreispolizeibehörde Heidi Fahrenholz, Kriminaldirektor Christian Kampa und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Kreisdirektor Dirk Brügge, Abteilungsleiterin der Kreispolizeibehörde Heidi Fahrenholz, Kriminaldirektor Christian Kampa und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Pünktlich zum 1. Mai und in direkter Nachfolge von Hans-Werner Winkelmann hat Christian Kampa seine neue Position als Leiter der „Direktion K“ angetreten. Mit dem Wechsel ist er in der Direktion Kriminalität für mehr als 180 Mitarbeiter verantwortlich, die sich mit ihrem speziellen Fachwissen für die Sicherheit und Aufklärung sowie Verhinderung von Straftaten im Rhein-Kreis Neuss einsetzen.

Die Direktion Kriminalität gliedert sich in eine Führungsstelle und zwei Kriminalinspektionen mit jeweils fünf Kriminalkommissariaten, die verschiedene Aufgabenschwerpunkte haben. Neben den Regionalkommissariaten für die Kommunen des Kreises gibt es zentralisierte Fachkommissariate, die sich mit ausgewählten Deliktsbereichen beschäftigen. Auch das Kriminalkommissariat Prävention und Opferschutz zählt zur Direktion Kriminalität.

„Ich bedanke mich für das Vertrauen, das in mich gesetzt wird. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass man so hohe Positionen in der Kripo besetzen darf. Das freut mich sehr“, so Kampa, „Herr Winkelmann hat mich entsprechend vorbereitet auf die Position. Vieles hier ist natürlich neu für mich, in die Kriminalitätslage muss ich mich erst einmal einarbeiten.“ An Erfahrung mangelt es dem neuen Leiter der Direktion aber gewiss nicht. Seit 37 Jahren ist Kampa, der mit seiner Frau und den zwei Kindern in Düsseldorf wohnt, für die Polizei NRW tätig.

„Er hat eine breit gefächerte Vita mit unterschiedlichen Dienststellen und Funktionen“, fasst es Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Vorstellung des Kriminaldirektors zusammen, „er gehört schon zu den Raritäten bei der Polizei, die im mittleren Dienst angefangen haben und weiter aufgestiegen sind.“ Nach seiner Ausbildung war Kampa zunächst in einer Einsatzhundertschaft und im Streifendienst in Krefeld eingesetzt. Dann entschied er sich 1991 zu einem Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Duisburg, das er 1994 abschloss. Und getreu dem Motto „man lernt nie aus“ war das nicht das letzte Studium, das der Kriminaldirektor absolvierte.

Während er im Polizeipräsidium Düsseldorf als Sachbearbeiter in einem Regionalkommissariat sowie im Abteilungsstab tätig war, schloss er ein Studium der Rechtswissenschaften mit dem 1. Staatsexamen ab. Um schließlich den Dienstrang des Kriminalrats zu erlangen, studierte er ab 2003 an der Führungsakademie der Polizeien der Länder. Im Anschluss daran war Kampa Leiter der Kriminalinspektion 1 in Hagen, dem zwei Jahre als Leiter der Führungsstelle K und eine dreijährige Verwendung als Leiter des Staatsschutzes im Düsseldorfer Präsidium folgten. Von 2012 bis 2019 war er für das LKA tätig, wo er unter anderem als Dezernent für Islamistischen Terror zuständig war. Bevor sein Weg ihn schließlich in den Rhein-Kreis Neuss führte, hatte er die Funktion des Leiters Leitungsstabes in Duisburg inne.

Zwar ist Kampa erst wenige Tage im Rhein-Kreis Neuss im Dienst, doch Unterschiede zu seiner vorherigen Position sind erkennbar: „In Duisburg war ich die rechte Hand der Behördenleitung. Jetzt ist man selber in der Position, eine Direktion zu führen, das ist eine andere Aufgabe und ein anderer Blickwinkel.“ Für diesen Weg hat sich der Kriminaldirektor aber ganz bewusst entschieden, wie der 55-Jährige erklärt: „Das eine ist etwas theoretischer und jetzt ist es wieder deutlich mehr Praxis und näher am täglichen Leben.“

Während Kampa sich nun einen Überblick über sein neues Tätigkeitsfeld verschafft, wobei er schon viele nette, engagierte Kollegen kennenlernen durfte, wird wohl wenig Zeit für seine E-Gitarre bleiben. Aber er freut sich auf seine neue Aufgabe und hat ein Ziel vor Augen: „Eine hohe Aufklärungsrate, da werde ich dran arbeiten.“

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