Ab dem heutigen Montag will die Deutsche Bahn mit Maßnahmen beginnen — dies hat sie der Stadtverwaltung mitgeteilt. Dann sollen innerhalb von rund vier Wochen die Nester entfernt und die Küken artgerecht in eine Aufzuchtstation gebracht werden. Spikes und Netze sollen die Unterführung für die Vögel unzugänglich machen.

Sowohl Bahn als auch Stadt wollen dann das Areal reinigen. Und dann setzt die Verwaltung auf einen Umzug der zurzeit rund 120 Tiere ins nahe gelegene Taubenhaus. Seit März ist es "bezugsfertig", aber zurzeit wird es kaum genutzt. "Viele Tauben haben das Taubenhaus zwar angenommen, aber sie haben ihre Nistplätze in der Unterführung, und dorthin kehren sie immer wieder zurück", erklärt Stadtpressesprecher Tobias Spange.

Dies soll sich mit den Maßnahmen der Bahn ändern. Die Vögel werden im Taubenhaus gefüttert und sollen so dort auch ihre Nester bauen. "Dann können wir mit der Entnahme der Eier und dem Ersetzen durch Kunststoff-Eier die Taubenpopulation verringern", weiß Spange.

Für diejenigen, die die "Tor zur Nordstadt" genannte Unterführung nutzen, wäre dies eine echte Erleichterung. Mal nicht zwischendurch immer wieder die Luft anhalten zu müssen, weil es nach Taubendreck stinkt, nicht bange nach oben schauen zu müssen aus Angst vor "Kotattacken", nicht mehr Slalom laufend den Tritt in den Taubenkot vermeiden zu müssen — viele Bürger würden im wahrsten Sinne des Wortes aufatmen. Und vielleicht könnten die Passanten dann auch mal entspannt die Lichtinstallation in der Unterführung genießen...