1. Kaarst

Anwohnerin ist empört: „Es wuchert in meinen Garten und die Stadt tut nichts“

Anwohnerin ist empört: „Es wuchert in meinen Garten und die Stadt tut nichts“

Wenn Rosemarie Degueldre in ihren Garten geht, findet sie dort keine Erholung. Denn der unmittelbar angrenzende — völlig überwucherte — Lärmschutzwall wird seit über zehn Jahren von der Stadt Kaarst ignoriert.

Jetzt soll es eine Lösung geben.

Meterhohe Disteln, Brennnesseln und Sträucher bahnen sich den Weg in den Garten der 64-Jährigen. Degueldre weiß nicht mehr weiter: "Wenn ein Nachbar sein Grundstück so vernachlässigen würde, könnte ich ihn verklagen. Hier geht das aber nicht", so die verzweifelte Rentnerin. Dabei steht sie bereits seit mehreren Jahren im Gespräch mit der Stadtverwaltung, handelte sogar einen Deal mit Ex-Bürgermeister Moormann aus. "Er erlaubte mir, die Fläche selbst zu pflegen. Das hätte ich gern in Kauf genommen, da die jetzige Situation unzumutbar ist. Nun geht aber auch das nicht. Ein Mitarbeiter des zuständigen Amtes hat das ausdrücklich verboten, mir sind die Hände gebunden", klagt die Kaarsterin.

Und nicht nur die ungepflegte Optik ist der Anwohnerin ein Dorn im Auge. "Dadurch, dass Bäume und Sträucher immer höher wachsen, bekommt unser Garten kaum noch Sonnenlicht ab. Daneben birgt die Situation ein hohes Gefahrenpotenzial", so Degueldre.

Denn das wuchernde Grün soll bereits mehrere dubiose Gestalten in die Nachbarschaft gelockt haben. "Wir hören nachts oft Gespräche aus den Gebüschen. Einmal stand dort ein Mann auf dem Wall und überblickte alle Gärten in der Nachbarschaft. Das macht mir Angst", berichtet die Kaarsterin. Und nicht einmal einen schützenden Zaun dürfe die Anwohnerin anbringen. "Der 80 Zentimeter hohe Maschendrahtzaun ist drin, mehr ist nicht erlaubt", klagt die Rentnerin. "Ich fühle mich hier schon lange nicht mehr richtig wohl."

Auf Anfrage der Extra-Tipp-Redaktion will die Stadt Kaarst nun doch reagieren: "Die Grünanlage wurde im Rahmen einer Erschließungsmaßnahme errichtet und zunächst im Zuge einer Gewährleistungspflege durch den Ersteller unterhalten. Eine Überprüfung der Angelegenheit hat ergeben, dass diese Verpflichtung des Erstellers mittlerweile ausgelaufen ist, so dass die Stadt diese Anlage komplett in das Unterhaltungsprogramm der Grünpflege aufnehmen wird", bestätigt Pressesprecherin Sigrid Hecker. Degueldre kann endlich aufatmen.

(Kurier-Verlag)