Stadt stellt Maßnahmenkatalog zusammen+++Sauerstoffpumpe soll vorerst helfen Still ruht der Stadtparksee: Blaualgen gefährden weiter Mensch und Tier

Kaarst · Eine Idylle in der Kaarster City: Der Fischreiher hält am Ufer Ausschau nach leckeren Fischhäppchen, eine Schildkröte sonnt sich auf einem Stein, eine Katze schleicht durchs hohe Gras. Doch der Schein der „heilen Natur“ trügt: Seit einiger Zeit warnen Hinweisschilder vor Blaualgen im Gewässer vor dem Rathaus und im Stadtpark.

 „Achtung Blaualgen!“ Rund um den Stadtparksee hat die Stadtverwaltung Hinweisschilder aufgestellt. Wie die Algenplage beseitigt werden kann, wird zurzeit untersucht.

„Achtung Blaualgen!“ Rund um den Stadtparksee hat die Stadtverwaltung Hinweisschilder aufgestellt. Wie die Algenplage beseitigt werden kann, wird zurzeit untersucht.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Und auch die Fußgängerbrücke wird noch einige Zeit nicht begehbar sein.

Wie kommt es zu einer Verschmutzung durch Blaualgen im Stadtparksee? „Die aktuelle Vermehrung der Blaualgen ist grundsätzlich auf ein nach wie vor hohes Nährstoffaufkommen im See zurückzuführen: Kot der im oder am See lebenden Tiere wie Geflügel oder Fische, Einträge von außerhalb durch Falllaub und Abträge durch Erosion führen dazu, dass im recht flachen Stadtparksee viele Nährstoffe vorhanden sind. Durch dieses Nährstoffaufkommen und die akute hohe Sonneneinstrahlung und Hitze wird das schnelle Wachstum der Blaualgen besonders begünstigt“, erklärt Jerome Busch von der städtischen Pressestelle. Die Stadt befinde sich aktuell in der Prüfung einiger Maßnahmen, um gegen die Vermehrung der Blaualgen vorzugehen und die möglichen ökologischen Folgen für den Stadtparksee abzumildern. Eine Akutmaßnahme wurde bereits auf den Weg gebracht: Dem See wird aktuell weiterer Sauerstoff mithilfe einer Pumpe zugeführt, auch um den Sauerstoffgehalt für die im See lebenden Tiere und Organismen zu erhöhen und zu stabilisieren. „Mit dieser und den geplanten Maßnahmen wollen wir dem Problem, auch in den kommenden Monaten und Jahren, begegnen“, weiß Busch.

Die Blaualgen können bei Kontakt mit dem Menschen gesundheitsschädigend wirken und unter anderem zu Übelkeit und Hautreizungen führen. Auf Tiere kann das Gift der Blaualge sogar tödlich wirken. Gefährdet sind sowohl Fische und Vögel als auch Katzen und Hunde. Entsprechende Hinweisschilder hat die Stadt rund um den See aufgestellt. Darauf ist auch der Hinweis auf das Badeverbot zu lesen – doch dies gilt eigentlich immer, nicht nur bei Gefahr durch Algen. 

 Die Brücke über den Stadtparksee bleibt weiter gesperrt.

Die Brücke über den Stadtparksee bleibt weiter gesperrt.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

Ein anderer Aspekt, der den Spaziergängern im Stadtpark-Idyll sauer aufstößt: Die Brücke ist seit August vergangenen Jahres gesperrt. Bei einer turnusmäßigen Prüfung durch einen Experten wurde festgestellt, dass sie nicht mehr verkehrssicher ist (wir berichteten). Eine Sanierung würde laut Stadtverwaltung den städtischen Haushalt stark belasten. Prognostizierte Kosten: mehr als 100.000 Euro. Die Stadt hat deshalb einen entsprechenden Förderantrag gestellt. Wird der genehmigt, stehen Ausschreibung der Arbeiten und Bau der Brücke auf dem Plan. Doch bis die Spaziergänger ihre gewohnte See-Runde wieder genießen können, kann es noch einige Monate dauern...

Rolf Retzlaff

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