Holzbüttgener Wasser: Nur mit Vorsicht zu genießen Bereich des belasteten Grundwassers war größer als erwartet

Kaarst · Der Ärger um belastetes Brunnenwasser in Holzbüttgen reißt nicht ab (der Stadtspiegel berichtete bereits mehrfach). Jetzt gab Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus bekannt, dass sich das betroffene Gebiet sogar noch erweitert hat und macht auf eine Info-Veranstaltung am Freitag, 30. August, 17 Uhr, im Forum des Georg-Büchner-Gymnasiums aufmerksam.

 Die Empfehlung, das Wasser aus Gartenbrunnen nicht für den menschlichen Gebrauch zu verwenden, muss aus Vorsorgegründen aufrechterhalten und räumlich in östliche Richtung ausgeweitet werden.

Die Empfehlung, das Wasser aus Gartenbrunnen nicht für den menschlichen Gebrauch zu verwenden, muss aus Vorsorgegründen aufrechterhalten und räumlich in östliche Richtung ausgeweitet werden.

Bereits im April 2019 gab es eine Bürgerversammlung zum Thema, bei der Brunnenbesitzern das Angebot bekamen, ihr Wasser auf Kosten des Kreisumweltamtes testen zu lassen. Daraufhin wurden im Juni und Juli 71 Gartenbrunnen auf leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) untersucht. Bei 55 Brunnen wurden keine LHKW nachgewiesen.

Vier Brunnen wiesen Werte oberhalb von Grenzwerten der Trinkwasserverordnung (TVO) beziehungsweise der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf. In weiteren zwölf Brunnen wurden LHKW nachgewiesen. Diese lagen jedoch unterhalb der Grenzwerte der TVO beziehungsweise der WHO.

Bereits im März hatte das Kreisumweltamt in Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt vorsorglich empfohlen, das Wasser aus privaten Gartenbrunnen in einem Teil Holzbüttgens nicht für Außenduschen, Plansch- oder Schwimmbecken und die Bewässerung von Nahrungsmittelpflanzen zu nutzen.

Bei Kanalbaumaßnahmen an der Nordkanalallee hatte man eine Grundwasserverunreinigung mit leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen (LHKW) festgestellt. Es ging um Grundstücke südlich des Nordkanals und nördlich der Rotdornstraße / Königstraße. Die westliche Grenze bildete die Kaarster Straße, die östliche Grenze die Straße Am Pfarrzentrum.

Das vorhandene Grundwassermessstellennetz in Holzbüttgen soll jetzt ausgebaut werden, dadurch will man die wahre Ausdehnung möglichst exakt erfassen.

Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus: „Dieses Ergebnis wirft drängende Fragen auf, die Sorgen der Bürger in Holzbüttgen sind absolut nachvollziehbar. Offenbar ist der Bereich mit belastetem Grundwasser größer, als ursprünglich angenommen. Für mich ist entscheidend, dass unsere Bürger durch die zuständige Wasserbehörde in einem ersten Schritt schnell und umfassend informiert werden. Die Bürgerversammlung, die der Rhein-Kreis Neuss am Freitag, 30. August um 17 Uhr im Forum des Georg-Büchner-Gymnasiums in Vorst durchführt, ist ein erster Schritt zur weiteren Aufklärung.“

Weitere Untersuchungen sollen folgen, wenn es nach Dr. Nienhaus geht: „Das belastete Grundwasser hat sich offenbar in jüngerer Zeit weiter ausgedehnt. Mein Ziel ist es, dass dieser Bereich möglichst genau abgegrenzt und so Klarheit für unsere Bürger geschaffen wird“.

Bei weiteren Fragen hilft das Kreisgesundheitsamt weiter, Tel. 02181/6 01 53 50, E.Mail siegfried.hauswirth@rhein-kreis- neuss.de-tho

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