Kliniken im neuen Alltag angekommen Keine Angst vor Corona-Ansteckung in Krankenhäusern

Neuss · Schrittweise sollen Krankenhäuser wieder „in einen Regelbetrieb zurückkehren“, so formulierte es Gesundheitsminister Jens Spahn kürzlich. Und tatsächlich sind die Kliniken im neuen Alltag angekommen. Im Johanna Etienne Krankenhaus etwa haben Ärzte inzwischen längst große Routine und Erfahrung in der Behandlung von Corona-Patienten.

 Die Angst vor Corona-Ansteckung in Krankenhäusern ist unbegründet, betont das Johanna Etienne Krankenhaus.

Die Angst vor Corona-Ansteckung in Krankenhäusern ist unbegründet, betont das Johanna Etienne Krankenhaus.

Foto: Johanna Etienne Krankenhaus

Doch haben im Moment viele Menschen Angst vor einer Ansteckung in Gesundheitseinrichtungen. Laut der DAK-Gesundheit seien im März 25 Prozent weniger Menschen mit Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert worden als im März 2018 und 2019. Dass deutlich weniger Menschen sogar mit Anzeichen eines Herzinfarkts oder Schlaganfall ins Krankenhaus kommen, findet der Ärztliche Direktor, Professor Jens Encke, besorgniserregend. „Beißen Sie nicht die Zähne zusammen und suchen Sie bei akuten Beschwerden das Krankenhaus auf“, appelliert Encke. „Es besteht kein Risiko, sich bei uns mit Covid-19 anzustecken.“

Die Patientinnen und Patienten liegen auf einer eigens eingerichteten Isolationsstation – oder, wenn ihr Zustand es erfordert, separat auf der Intensivstation. Das gilt auch für Patienten mit einem Covid-19-Verdacht. Damit andere Patienten sich auf keinen Fall anstecken können, hat die Klinik viele weitere Maßnahmen eingeführt: Alle Patienten und Mitarbeiter tragen einen Mundschutz, in den Zimmern ist ausreichend Platz, um einen großen Abstand zwischen den Betten und Patienten einzuhalten, und ein Schnelltest von Patienten mit Symptomen wie Fieber, Husten oder Unwohlsein, gehört ebenfalls zum umfangreichen Maßnahmenpaket. Auch für Diagnostik wie Röntgenuntersuchungen treffen Menschen mit und ohne das Virus nicht aufeinander. Patienten mit Corona haben zum Ende des Tages ein eigenes Zeitfenster oder werden mobil in ihrem Zimmer geröntgt. Danach werden Raum und Geräte intensiv desinfiziert.

Bisher lag die Zahl von Patienten mit dem neuartigen Coronavirus stets im einstelligen Bereich. Mit dieser stabilen Situation und den strengen Hygienestandards kann das Krankenhaus auf der Neusser Furth die Angebote für Operationen und Behandlungen nun wieder hochfahren.

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