Circus Traber sitzt fest Tiere müssen bald hungern

Neuss/Kaarst · Seit fünf Generationen zieht der Circus Traber durch Deutschland, doch solch eine Notlage hat er noch nie erlebt: Aufgrund der Corona-Pandemie wurden bis auf weiteres alle Vorstellungen abgesagt. Das bedeutet: Es fehlen die Einnahmen und damit Gelder für das dringend benötigte Tierfutter.

 Die Familie Traber hofft auf Spenden, damit sie ihren Tieren wieder Futter kaufen kann. Bis auf weiteres mussten alle Gastspiele abgesagt werden

Die Familie Traber hofft auf Spenden, damit sie ihren Tieren wieder Futter kaufen kann. Bis auf weiteres mussten alle Gastspiele abgesagt werden

Foto: Circus Traber

Im Winterquartier des Familiencircus auf der Broicherseite – einem von einem Privatmann zur Verfügung gestellten Grundstück an der Grenze zwischen Kaarst und Neuss – müssen 22 Tiere verpflegt werden: Pferde, Ponys, Ziegen und Hunde. „Wir befinden uns seit November im Winterquartier“, sagt Johann Traber, „in der ersten April-Woche wollten wir in die Saison starten“.Doch aufgrund der Einschränkungen wegen Corona wurden vorerst alle Gastspiele abgesagt.

Eigentlich sollten die Circuszelte in Osterath, Duisburg und Oberhausen aufgebaut werden, doch daraus wird nichts. Keine Einnahmen, doch die Kosten laufen weiter – vor allem für das Tierfutter. „Die Vorräte reichen nur noch für einige Tage“, hofft Traber jetzt auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Heu, Stroh, getrocknetes Brot, Hundefutter oder auch Geldspenden sind willkommen. Weitere Informationen gibt es am Circustelefon unter 0152/18 47 75 88. „Im Namen der Tiere ein großes Dankeschön“, so Johann Traber.

Und natürlich würden sich auch die 16 Traber-Familienmitglieder über die Hilfe aus der Bevölkerung freuen. Sie warten sehnsüchtig auf den Tag, an dem sie wieder mit ihrem Circus Freude verbreiten dürfen. „Normalerweise gehen wir mit den ersten Sonnenstrahlen auf Reisen und geben zahlreiche Gastspiele“, weiß Traber, „wann wir wieder losziehen dürfen, steht in den Sternen“. Eigentlich steht in der letzten Woche vor den Sommerferien ein Gastspiel an der Hammer Landstraße in Neuss auf dem Programm. Ob es auch wirklich stattfinden kann, wird sich erst in einigen Wochen zeigen. Doch so lange halten es die Trabers ohne Einkommen nicht aus – vor allem nicht die hungernden Tiere.

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