„Gute Fahrt gegen das Vergessen“: Charity-Rallye für den Erinnerungspfad +++Kaarster Duo fährt mit dem Oldtimer 7.500 Kilometer durch zehn Länder+++

Neuss/Kaarst · Guido Prass und Frederike Kranz steht ein ganz besonderes Abenteuer bevor: Mit ihrem 38 Jahre alten Ford Granada werden sie bei der "Baltic Sea Circle Rallye" an den Start gehen — und das für einen guten Zweck.

 Guido Prass und Frederike Kranz (vorn) werden mit ihrem Ford Granada bei der Charity-Rallye an den Start gehen — sehr zur Freude von Manfred Steiner, Dr. Andrea Kuckert-Wöstheinrich und Amelie Ritter (hinten, v.l., alle Memory-Zentrum).

Guido Prass und Frederike Kranz (vorn) werden mit ihrem Ford Granada bei der Charity-Rallye an den Start gehen — sehr zur Freude von Manfred Steiner, Dr. Andrea Kuckert-Wöstheinrich und Amelie Ritter (hinten, v.l., alle Memory-Zentrum).

Foto: Foto: Rolf Retzlaff

Die beiden Kaarster sammeln unter dem Motto "Demenz — Gegen das Vergessen" Spenden für den Erinnerungspfad, der gegenüber dem St.-Augustinus-Memory-Zentrum in der Neusser Nordstadt entstehen soll.

Sie verzichten auf das Navi, wollen Autobahnen meiden und möglichst in der freien Natur übernachten: Prass und seine Co-Pilotin setzen auf die "harte Tour" — und das ganz freiwillig. Mit der Startnummer 66 werden sie am 18. Juni gemeinsam mit rund 200 weiteren Autos von Hamburg aus die abenteuerliche Reise beginnen; sie führt durch Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Polen und schließlich an der deutschen Küste zurück nach Hamburg. 7.500 Kilometer müssen die Kaarster innerhalb von 16 Tagen mit ihrem "alten Schätzchen" zurücklegen. Mit dieser Aktion wollen sie möglichst viele Menschen auf den Erinnerungspfad aufmerksam machen und zum Spenden motivieren. Und wie soll der Erinnerungspfad aussehen? Amelie Ritter, Studentin Kommunikationsdesign an der Hochschule Düsseldorf, hat im Rahmen ihrer Masterarbeit ein Konzept entworfen, das verschiedene Nischen auf der Grünfläche um den Parkplatz an der Steinhausstraße vorsieht. "Aus dem Quartier heraus kam der Wunsch nach Angeboten für Sport und Bewegung", sagt Dr. Andrea Kuckert-Wöstheinrich, Projektleiterin Memory-Zentrum. So könnten Sportgeräte für Kinder und Senioren aufgestellt und ein Raum für musikalisches Erleben geschaffen werden. "Es geht um Sinneswahrnehmung, Austausch, Sich-Erinnern", so Kuckert-Wöstheinrich, "und das Ganze im Verbund mit der Natur", ergänzt Manfred Steiner, Beratungsstelle Memory-Zentrum. Mit den Nischen wird das Konzept des Memory-Zentrums weiter geführt: Bereits jetzt laden Themenkabinette im Gebäude zum Verweilen ein,

Guido Prass und seine Lebensgefährtin wollen rund 9.000 Euro sammeln, damit der Erinnerungspfad realisiert werden kann. Prass arbeitet beim Betreuungsdienst avilius Lebenshilfe, hat viel mit dementen Senioren zu tun. Und auch den Ford Granada, mit dem er bei der Charity-Rallye starten wird, hat ein älterer Herr gefahren, der an Demenz erkrankt war und deshalb das Auto verkaufen musste. Rolf Retzlaff

Ein Rallye-Tagebuch wird unter www.avilius.de eingerichtet. Spenden kann jeder Bürger unter www.betterplace.org (via Suche mit dem Stichwort "Erinnerungspfad") oder direkt per Bankverbindung:

Bank im Bistum Essen, Verwendungszweck Erinnerungspfad/Rallye, IBAN DE 53 36060295 0091220016, BIC: GENODED1BBE.

Guido Prass und Frederike Kranz werden bei ihrer Charity-Rallye von rund 20 Unternehmen aus Kaarst und Neuss unterstützt. Ehrenamtlich haben am Sonntag Patrick Schappert von Grobi TV und Harry Flint ein Video mit Prass vor dem Kaarster Rathaus gedreht, Ötte hat seine Musik spendiert, Eric Geise hat fotografiert. Das Video ist hier zu sehen:

(Kurier-Verlag)
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