Redebedarf bei den Parteien Meinungen zum Stadtpark gehen auseinander

Kaarst · Die Erweiterung des Kaarster Stadtparkes ist schon im Vorfeld der konkreten Planungen heiß umstritten. Im Zuge des Neubaus der Grundschule Stakerseite sollen die Sportangebote erneuert und ausgebaut werden. Die Vorstellungen der Parteien gehen dabei deutlich auseinander.

 Der Stadtpark und der Stadtsee sollen vergrößert und verschönert werden. Bereits im vergangenen Jahr gab es eine Reihe von Maßnahmen, um die Wasserqualität des Sees – unter anderem mit der Ansiedlung von Wasserpflanzen – zu verbessern.

Der Stadtpark und der Stadtsee sollen vergrößert und verschönert werden. Bereits im vergangenen Jahr gab es eine Reihe von Maßnahmen, um die Wasserqualität des Sees – unter anderem mit der Ansiedlung von Wasserpflanzen – zu verbessern.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Thomas Broich

Das Landschaftsarchitekturbüro FWSLA hat zwei Parkpaletten vorgesehen, mit je 140 Parkplätzen an der Kreuzung Heinrich-Hertz-Straße und eine mit 180 Stellplätzen an der Stakerseite. Der Park soll um 3000 Quadratmeter Grünflächen erweitert und der See vergrößert werden. Auf dem jetzigen Parkplatz der Volkshochschule könnte eine Multifunktionsfläche entstehen.

Bei der Frage der Parkplatzanordnung sieht die Kaarster CDU deutlichen Gesprächsbedarf. „Wir haben die vorliegenden Pläne bereits bei unserem Ortsteilspaziergang intensiv mit zahlreichen Anwohnern diskutiert. Nach internen Beratungen steht für uns fest, dass die Pläne eine erste Ideensammlung darstellen, an etlichen Stellen aber noch Änderungsbedarf besteht. So ist etwa die starke Konzentration zusätzlicher Parkplätze im Bereich der Straße Am Schulzentrum aufgrund der dort und auf der Heinrich-Hertz-Straße ohnehin bereits unübersichtlichen verkehrlichen Situation nicht überzeugend. Auch die Lage und Ausgestaltung der geplanten Multifunktionsfläche ist noch einmal vertieft zu diskutieren“, erklärt der CDU-Bürgermeisterkandidat Lars Christoph.

Aus Sicht der Union sei es daher sinnvoll, dass sich der neue Stadtrat dieses Themas annimmt und hierzu zunächst auch noch einmal eine breit angelegte Bürgerbeteiligung durchführt. „Denn schließlich wird die Umgestaltung das Gesicht der Stadtmitte über die nächsten 20 Jahre entscheidend prägen. Da müssen die anstehenden Schritte wohlüberlegt und auch auf eine breite Basis gestellt sein“, erläutert Lars Christoph.

Klar sei für die Union dabei, dass der Stadtpark in seiner Substanz erhalten und durch eine Erweiterung weiter gestärkt werden solle. „Besorgt macht mich, dass die SPD offenbar erneut – ähnlich wie bei den innerörtlichen Sportflächen in Holzbüttgen – eine teilweise Bebauung bisheriger Freiflächen in Betracht zieht. Eine Bebauung der derzeitigen Stadtparkflächen wird es mit mir allerdings nicht geben“, bekräftigt der CDU-Bürgermeisterkandidat Lars Christoph. Doch auch die SPD ist mit den aktuellen Plänen nicht einverstanden, sie böten nicht genügend Alternativen, da sich die drei vorgelegten Entwürfe zu sehr ähnelten.

Die grüne Bürgermeisterkandidatin Nina Lennhof, kann sich mit den geplanten Parkpaletten gut anfreunden, sie seien die schonendste, nachhaltigste und flexibelste Lösung für den Erhalt von Parkflächen. Außerdem erfordere diese Lösung die geringste Flächenversiegelung. FDP-Kandidatin Uschi Baum gibt hier Contra: „1,5 Millionen Euro sollen investiert werden und selbst die Kandidatin der Grünen findet Parkpaletten super – unfassbar! Ich bin für eine Mobilitätswende. Geben wir doch lieber das Geld für Radwege und freien ÖPNV und einen Spielplatz aus.“

FWG-Ratsherr Josef Karis kristisert das Vorhaben, im Bereich des Parkplatzes einige Bäume fällen zu wollen. „Da will man den Stadtpark erweitern und fällt dafür erst einmal Bäume – das ist doch widersinnig!“ Und er hat schon eine Idee, wie er seinem Protest Ausdruck verleihen könnte: „Vielleicht können ein paar Leute aus dem Hambacher Forst auch auf den Kaarster Bäumen protestieren. Ich würde sie unterstützen – und garantiert auch zahlreiche Kaarster Bürger.“ Einigkeit besteht nur in dem Punkt, dass über alles noch einmal grundsätzlich geredet werden muss...

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