Welche Auswirkungen die Corona-Maßnahmen auf Neuss haben Keine Schützenfeste, Stadt verteilt am Samstag Masken auf dem Marktplatz

Bis Mittwochabend hatten die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder getagt, bereits am frühen Donnerstagmorgen traf in Neuss der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) zusammen, um über die Auswirkungen der Maßnahmen in Sachen Corona auf das Leben in der Quirinusstadt zu reden. So werden – aller Voraussicht nach – in diesem Jahr keine Schützenfeste gefeiert.

 Regenbogen-Gemälde – hier in der Kita „Wirbelwind“ – sollen Hoffnung machen.Einige Einschränkungen wurden gelockert, andere Maßnahmen schränken unser Leben noch mehr ein.

Regenbogen-Gemälde – hier in der Kita „Wirbelwind“ – sollen Hoffnung machen.Einige Einschränkungen wurden gelockert, andere Maßnahmen schränken unser Leben noch mehr ein.

Neuss. Die Absage aller Großveranstaltungen bis Ende September sieht Bürgermeister Reiner Breuer „als echten Blattschuss, der Neuss als deutsche Schützenhauptstadt hart trifft. So wie es aussieht, werden in Neuss keine Schützenfeste in 2020 gefeiert“. Er hofft aber, dass mittelfristig Versammlungen der Korps und Züge wieder möglich seien. In der kommenden Woche wird er zum „Schützengipfel“ einladen, um über die rechtlichen Rahmenbedingungen zu informieren und zu überlegen, wie man einzelne Aspekte des Schützenleben realisieren könne – stets unter Voraussetzung der gesundheitliche Unbedenklichkeit.

Über die Möglichkeit einer Öffnung von Geschäften mit bis zu 800 Quadratmetern ab kommendem Montag freut sich Breuer. Er lässt zurzeit prüfen, ob es möglich ist, auch größere Betriebe ihre Türen öffnen zu lassen, wenn sie dann nur maximal 800 Quadratmeter Fläche in Anspruch nehmen.

„Die Tür zur Freiheit hat sich einen Spalt weit geöffnet, aber sie kann sich auch wieder schließen“, weiß Breuer. Er rechnet Anfang bis Mitte Mai mit dem Höhepunkt der Coronakrise in Neuss, „aber auf einem geringeren Niveau als erwartet“, so Breuer, „dennoch dürfen jetzt in unseren Bemühungen nicht nachlassen.“ Er empfiehlt das Tragen eines einfachen Mund-Nase-Schutzes überall dort, wo der Mindestabstand nicht immer eingehalten werden könne, wie zum Beispiel in den Bussen, in Geschäften, im Rathaus und beim Markttreiben auf dem Münsterplatz. „Hier wird der Zugang neu geregelt“, will Breuer körperliche Nähe vermeiden. Am morgigen Samstag wird die Stadt im Laufe des Vormittags kostenlos einfache Masken auf dem Markt verteilen. Breuer: „Damit wollen wir auf die Gefahrenlage deutlich machen.“

Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse wird in den kommenden Wochen noch einige Male zusammenkommen. Die Leitung hat Holger Lachmann, Dezernent für Sicherheit. Mit dabei sind Bürgermeister Breuer, Dr. Andreas Kremer (Lukaskrankenhaus), die Feuerwehr, das Ordnungsamt sowie der Jugend- und Sozialbereich.Rolf Retzlaff

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