Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Neuss lobt einen Preis aus Simons-Preis: respektvolles und tolerantes Miteinander würdigen

Neuss · In Neuss gibt es zahlreiche Vereine und Institutionen, die sich Toleranz und ein friedliches Miteinander in unserer Stadtgesellschaft auf ihre Fahnen geschrieben haben, wie zum Beispiel die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Neuss.

Sie freuen sich auf zahlreiche Bewerbungen um den Simons-Preis (v.l.): Bert Römgens, Dorothea Gravemann und Dr. Jens Metzdorf von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Neuss.

Sie freuen sich auf zahlreiche Bewerbungen um den Simons-Preis (v.l.): Bert Römgens, Dorothea Gravemann und Dr. Jens Metzdorf von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Neuss.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

„Eine besondere Verantwortung liegt darin, eine von religiösen und nationalen, sozialen und rassischen Vorurteilen freie Bewertung der Menschen in den Bereichen des geistigen wie des öffentlichen Lebens zu gewinnen“, heißt es in ihrer Satzung. Ein Ziel, das auch mit der neuen Aktion des Vereins erreicht werden soll: Erstmals lobt die Gesellschaft den Simons-Preis aus. Gewürdigt werden sollen konkrete Maßnahmen beziehungsweise Projekte oder langjähriger Einsatz im Sinne der Förderung des christlich-jüdischen oder interreligiösen Dialogs, die diesen verbessert haben oder zum Nachdenken anregen. „Es geht um eine Anerkennung und Würdigung des christlich-jüdischen Dialogs für ein respektvolles und tolerantes Miteinander, aber auch gegen Antisemitismus, Ausgrenzung und Rassismus“, erklärt Dorothea Gravemann, Vorsitzende der Gesellschaft. Der Simons-Preis beinhaltet ein Preisgeld von 1.000 Euro. Gefördert werden können Schulprojekte oder Einzelarbeiten, Publikationen, Aktivitäten – auch von Privatpersonen, kulturelle Veranstaltungen und soziales Engagement. „Gerne können Bürger auch andere Bürger vorschlagen“, macht Vorstands-Mitglied und Stadtarchivar Dr. Jens Metzdorf deutlich. Und sein Vorstands-Kollege Bert Römgens, Koordinator der Jüdischen Gemeinde in Neuss, ergänzt: „Wir sprechen damit bewusst alle religiösen, kulturellen und konfessionellen Gruppen und Personen an.“

Die Bewerbungen sollten eine Beschreibung des Projektes (Flyer, Fotos, Presseartikel oder ähnliches) unter Angabe des Ansprechpartners (Name, Anschrift, Telefonnummer) beinhalten. Sie können per E-Mail an CJZ-Vorstand@web.de oder per Post an die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Neuss, c/o Bücherhaus am Münster, Krämerstraße 8, 41 460 Neuss, eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 30. September. 

„Mit dieser Aktion lassen wir eine alte Tradition wieder aufleben“, erklärt Gravemann. Der Preis trägt den Namen der Familie Simons, die bereits 1881 die „Simons’sche Stiftung“ ins Leben gerufen hatte, mit der Bedürftige „ohne Unterschied der Confession“ unterstützt wurden. Simons waren Neusser Unternehmer und machten die Dampfmühle N. Simons am Hafenbecken 1 zu einer der bedeutendsten Getreidemühlen Deutschlands. Einige Familienmitglieder engagierten sich in der Synagogengemeinde und der Stadtgesellschaft. „Man sieht: Menschen lebten und arbeiteten schon vor langer Zeit überkonfessionell zusammen. Mit dem Simons-Preis führen wir Tradition und Moderne zusammen“, so Gravemann.

Rolf Retzlaff

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