Konzert mit sechs Bands am Samstag, 14. Juni Festival „Rock gegen Rechts“ im „Haus“

Neuss · Am Samstag, 14. Juni, öffnet das Neusser Jugendzentrum „Das Haus“ seine Türen für die sechste Auflage des Festivals „Rock gegen Rechts“. Seit ihrer Premiere im Jahr 2016 hat sich diese Veranstaltung zu einem festen Bestandteil des Neusser Kulturkalenders entwickelt und zieht jedes Jahr viele Besucher an, die ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus setzen möchten.

„Wegbier“ – Punkrock mit Haltung und Hawaiihemd. Eine der Bands auf dem Festival „Rock gegen Rechts“.

Foto: Wegbier

Das Konzert beginnt um 18 Uhr im ehemaligen „Haus der Jugend“ am Hamtorwall 18. Der Eintritt wird als Mindestspende von 12 Euro erhoben, womit die Gäste einen guten Zweck unterstützen können. Die musikalische Vielfalt ist auch in diesem Jahr bemerkenswert: Sechs Bands heizen dem Publikum ein. Mit dabei sind „Sick of Society“, „Wegbier“, „Sons of Ritalin“, „SNAC“, „Las Mahaun“ und „S.O.D. or die“, die mit ihren unterschiedlichen Musikstilen ein breites Publikum ansprechen und vereinen.

„Rock gegen Rechts“ ist mehr als nur ein musikalisches Event. Die gemeinnützige Veranstaltung spendet sämtliche Einnahmen an wohltätige Organisationen. Im vergangenen Jahr wurden die Erlöse an die Hochseerettungsaktion „Seawatch“ und an die Jugendeinrichtung „InKult“ überreicht. Der gemeinnützige Verein „Rock gegen Rechts“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein klares Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus zu setzen und gleichzeitig gemeinnützige Organisationen zu unterstützen.

In einer Zeit, in der gesellschaftliche Spaltungstendenzen immer deutlicher zutage treten, setzt „Rock gegen Rechts“ ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und ein respektvolles Miteinander. Die Organisatoren und Teilnehmenden zeigen, dass Musik nicht nur unterhält, sondern auch eine kraftvolle Botschaft des Zusammenhalts und der Solidarität transportieren kann.

Die Bands decken ein weites Spektrum ab:

Sick of Society: Die Punkrock-Band widmet sich den drängenden Themen unserer Zeit: Flucht, Ausbruch und der Suche nach einem Weg aus der Krise. Die weltpolitischen und sozialen Entwicklungen der letzten Jahre haben nicht nur ihre Perspektive verändert, sondern auch ihren Sound geprägt. Ihre Songs sind ein Aufschrei gegen die lähmende Hoffnungslosigkeit, die sich angesichts von Kriegen, Umweltkatastrophen und wachsender sozialer Ungleichheit immer weiter ausbreitet. Auch 2025 bleiben „Sick of society“ ihrer kompromisslosen musikalischen Haltung treu: Die Musik ist weiterhin schnell, direkt und mit einer ungebrochenen Wut im Bauch.

Wegbier: Seit 2012 steht der Name „Wegbier“ für ehrlichen, lauten und mitreißenden Punkrock aus Aachen. Was einst als feucht-fröhliche „Bieridee“ begann, hat sich längst zu einem festen Bestandteil der deutschen Underground-Szene entwickelt. Mit treibenden Rhythmen, scharfsinnigen Texten und einer ordentlichen Portion Humor treffen „Wegbier“ den Nerv der Zeit – und ihrer Fans.

Musikalisch bewegt sich die Band zwischen melodischem Punk, rauer Rockkante und überraschenden Ausflügen in andere Stilrichtungen. Dabei bleiben sie immer authentisch und nahbar. Ihre Texte sind mal politisch, mal persönlich, mal einfach nur zum Mitgrölen – aber nie belanglos.

S.O.D. or die: Die Neusser Band „S.O.D or die“ hält die Erinnerung an eine andere, legendäre Band wach. S.O.D. (für: Stormtroopers of Death) war eine US-Thrash-Metal-Band im Jahr 1984. Die Band war ein Nebenprojekt von Mitgliedern das Bands „Anthrax“ und „Nuclear Assault“. Das Debütalbum „Speak English or Die“ von 1985 wurde zum Kult. Die Tributeband „S.O.D. or die!“ hält seit 20 Jahren die Erinnerung daran wach.

Sons of Ritalin: Die Punkrock-Band aus Düsseldorf verspricht „wirklich starken Sound“ und „live ein ordentliches Brett!“ Dennoch beschreiben sie in bester Punk-Manier ihre Musik als „gequirlten Hühnerrotz von vier Halbprimaten“, der „eine dermaßene Zumutung ist, dass man sich schon nach drei Takten wünscht, dass einem die Ohren abschimmeln“. Und: „Auch mehrere Wochen nach dem Hören bekommt man so schlechte Laune, dass man gerne ein bisschen in kochender Lava baden möchte.“

SNAC: „Man hat uns einmal als Rock-Metal-Crossover-Band bezeichnet“, sagt Alexander Röhrig, „dem wollen wir auch nicht widersprechen. Wir machen leidenschaftlich Musik und wollen uns künstlerisch ausprobieren und so lassen wir auch unterschiedlichste Stilelemente zu.“

In der aktuellen Konstellation machen SNAC seit März 2022 Musik. „Für uns ist es wichtig, dass die Inhalte unserer Songs eine Message – meist in Bezug auf gesellschaftskritische oder politische Themen – transportieren“, so die Band.

Las Ma’havn: (gesprochen: Lass ma‘ hau´n [láss má haún]) ist eine vierköpfige Formation aus Düsseldorf mit Neigung zu Rock und Punk. Eingängige, teilweise poppige Melodien von lauten, fetten E-Gitarren oder auch einer Trompete sind ihr Ding.

Die Musik ist an sich treibend und trotz ihrer Komplexität durch die Rhythmik, vor allem im Bass, oft tanzbar. Selbst geschriebene Texte werden durch zwei Sänger, welche hauptsächlich auf Deutsch und oftmals mehrstimmig singen, mit Druck an das Publikum gebracht. Die Themen sind unter anderem Freude, Gesellschaftskritik, Liebe aber auch Politik. Aber nur Musik reicht ihnen nicht, und so gibt es ordentlich Action auf der Bühne.