„Wir werden es versuchen!“ „Tour de Neuss“ als Trost nach Kirmes-Aus

Neuss · Nahezu jede Großveranstaltung in diesem Jahr steht auf der Kippe. So auch die Tour de Neuss. Doch die Macher wollen nicht so einfach kapitulieren.

 Der NRV will die „Tour de Neuss“ durchziehen – wenn die Umstände stimmen.

Der NRV will die „Tour de Neuss“ durchziehen – wenn die Umstände stimmen.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Thomas Broich

Der Neusser Radfahrerverein (NRV) hat sich am Montagabend in einer Telefonkonferenz über das weitere Vorgehen zur „Tour de Neuss“ verständigt. Solange es auch nur einen Funken Hoffnung gibt, möchte der NRV den Neussern in diesem Jahr die „Tour de Neuss“ präsentieren. Anders als andere Veranstalter, zum Beispiel die Neusser Schützenvereine, bei denen es um viele vertragliche Verpflichtungen geht, kann der NRV relativ kurzfristig reagieren. Die Veranstalter sehen die Möglichkeit, im Herbst eine „Tour de Neuss“ auf die Beine zu stellen. Sollte Deutschland die Corona-Krise bis zum Herbst in den Griff bekommen haben, will der NRV alles daran setzen, diesen Kraftakt noch zu meistern. Man sieht sich hier in der Verpflichtung gegenüber den treuen Neusser Zuschauern und nicht zuletzt auch gegenüber den langjährigen Sponsoren.

Natürlich kann der NRV die Corona-Entwicklung nicht vorhersehen. Aber der Vorstand hat sich für die nächsten Monate das Motto „Think positive“ auf die Fahne geschrieben. Inwieweit sich im Herbst Radsport- oder andere Veranstaltungen „häufen“, sei, so der NRV, im Augenblick nur schwer einzuschätzen. Aber schon im Vorfeld aufzugeben, sei keine Radsport-Mentalität. Man will treu nach dem Motto verfahren: Aufstehen, Mund abwischen, weiter fahren.

Wenn bis Oktober die rechtlichen Bedingungen stimmen, muss der NRV-Vorstand, namentlich 1. Vorsitzender Stephan Hilgers, 2. Vorsitzender Barthel Winands, Geschäftsführer Heinz-Josef Hegger und Schatzmeister Rafel Holubek, entscheiden, ob die Tour stattfinden wird oder nicht. Zwar steht die Gefahr einer „zweiten Welle“ der Covid-19-Infektionen im Raum, aber in Neuss ist man optimistisch. „Wenn zu dem Zeitpunkt von offizieller Seite keine Bedenken bestehen, wollen wir das Ereignis auf jeden Fall stattfinden lassen“, bekräftigt Barthel Winands, „und da wir uns auf unsere Sponsoren verlassen können, sind wir auch in der Lage, mit einem Vorlauf von sechs bis acht Wochen zu reagieren. Die ,Tour de Neuss’ ist kein Großereignis, das etwa mit dem Neusser Bürger-Schützenfest vergleichbar wäre, wir sind nicht an langfristige Verträge gebunden und können flexibel reagieren.“

Auch Geschäftsführer Heinz-Josef Hegger ist zuversichtlich, dass das Kunststück gelingen kann: „Mit dem Schützenfest wurde den Neussern ihr liebstes Fest geraubt. Vielleicht haben wir die Möglichkeit, ihnen mit unserer Veranstaltung noch einmal die Möglichkeit zu einer großen Party mit sportlichen Höhepunkten zu liefern.“

Er schätzt den Eventhunger der Quirinusstadt auch entsprechend hoch ein: „In der Regel haben wir 20 bis 25.000 Besucher bei der ,Tour de Neuss’. Es könnte sein, dass im Herbst 30 bis 35.000 kommen, darauf müssen wir uns einstellen!“

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